IHK zeichnet herausragende Abschlussarbeiten aus

Donnerstag. 06. Juli 2023 (Pressestelle)
Vertreter:innen von Hochschule und IHK gemeinsam mit den Absolventinnen und Absolventen, die 2023 mit dem IHK-Preis ausgezeichnet wurden. Foto: Hagen Lehmann
Ein Preis ging an Achim Schneider. Foto: Hagen Lehmann
Anastasia Eppinger wurde 2023 von der IHK ausgezeichnet. Foto: Hagen Lehmann
Foto: Hagen Lehmann
Eva Bouillon erhielt einen IHK-Preis. Foto: Hagen Lehmann
Ein Preis für Jasmin Güttler. Foto: Hagen Lehmann
Sarah Foerster wurde mit dem IHK-Preis ausgezeichnet. Foto: Hagen Lehmann
Darwin Daume erhielt 2023 einen IHK-Preis. Foto: Hagen Lehmann

Von nachhaltigen Zukunftstechnologien über Stadtentwicklung bis zur Integration Geflüchteter: Mit dem Preis der Industrie- und Handelskammer zu Coburg wurden 2023 Abschlussarbeiten ausgezeichnet, die sich mit wichtigen Themen unserer Gesellschaft auseinandersetzen.

Die Vollversammlung der IHK zu Coburg stellt jedes Jahr ein Preisgeld zur Verfügung, um hervorragende Abschlussarbeiten der akademischen Grade Master und Bachelor zu würdigen. „Der Preis ist ein Ausdruck unserer tiefen Wertschätzung für die akademische Exzellenz und den kreativen Geist an unserer Hochschule“, sagte IHK-Präsident Dr. Andreas Engel bei der Preisverleihung. Der IHK-Preis ist Auszeichnung für herausragende akademische Leistungen, steht aber auch für die enge und fruchtbare Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in unserer Region. Mit fundiertem Fachwissen und innovativer Herangehensweise bearbeiteten die Preisträger:innen komplexe, praxisnahe Themen und verdienten sich das Lob der Jury, den Respekt und die Anerkennung der akademischen Gemeinschaft und der Wirtschaftsvertreter:innen in Coburg. Zur Jury gehörten seitens der Hochschule Coburg Präsident Prof. Dr. Stefan Gast und Vizepräsidentin Prof. Dr. Nicole Hegel, seitens der IHK zu Coburg Präsident Dr. Andreas Engel, Vizepräsident Peter Martin, Vizepräsident Stefan Gronbach und Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel.

Achim Schneider überzeugte die Jury mit seiner Bachelorarbeit „Entwicklung einer Mikro-BHKW-Baureihe für e-Fuels“ an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik. Um im Privathaushalt Photovoltaikanlagen und  Energiespeicherlösungen zu kombinieren, hat er eine Mikro-Blockheizkraftwerksreihe entwickelt. Mit einer elektrischen Leistung von bis zu 13 kW gleichen diese verringerte Ausbeute der Photovoltaikanlagen aus und heizen zusätzlich das Gebäude. Durch die Verwendung von Pflanzenöl beziehungsweise e-Fuels statt Heizöl oder Diesel kann hier gleichzeitig auf eine erneuerbare Energiequelle zurückgegriffen werden. Betreuer der Arbeit im Studiengang Maschinenbau war Prof. Dr. Martin Prechtl.

Darwin Daume wurde für seine Masterarbeit an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik ausgezeichnet. Im Studiengang Elektro- und Informationstechnik beschäftigte ihn das Thema „Konzeptentwicklung und Aufbau eines Messsystems zur Erfassung räumlich verteilter Betriebsbedingungen eines Photovoltaik-Strings“ und dabei hat er eine Hard- und Software entwickelt, mit der bei einer möglichst minimalen Anzahl elektrischer Vor-Ort-Messungen die genormte Leistungsbestimmung erreicht wird. Es dient der Überwachung und vorausschauenden Wartung von Photovoltaik-Kraftwerken, kann degradationsbedingte Leistungsminderungen aufdecken und wirtschaftlichen Schaden für die Betreiber von PV-Kraftwerken vermeiden. Betreut wurde diese Arbeit von Prof. Dr. Bernd Hüttl.

Eva Bouillon erhielt den IHK-Preis für ihre Masterarbeit „Messung und Modellierung der reversiblen Wärme in Batteriezellen während des Lade- und Entladevorgangs“ an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit. Bei der Auslegung und dem Betrieb von E-Fahrzeugen spielt das Verständnis der Wärmeentwicklung im Energiespeicher eine bedeutende Rolle. Reversible Wärme tritt beim Laden und Entladen von Batterien auf und führt je nach Laderichtung zu einer Erwärmung oder Abkühlung der Zellen. In ihrer Masterarbeit im Studiengang Simulation und Test etablierte Bouillon ein neues Verfahren, mit dem die reversible Wärme in Lithium-Ionen-Zellen gemessen werden konnte. Betreuer war Prof. Dr. Conrad Wolf.

Jasmin Güttler wurde für ihre Bachelorarbeit an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Ihr Thema im Studiengang Industriewirtschaft war „Die Stahlindustrie im Umbruch. Eine Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitsanalyse in Bezug auf die konventionelle und wasserstoffbasierte Stahlproduktion in Deutschland.“ Sie verglich ökonomische und ökologische Daten von drei klassischen und zwei grünen Herstellungsverfahren für Stahl. Ergebnis: Durch die Umstellung des klassischen Elektrolichtbogenofens und des DR-EAFs auf Energie aus regenerativen Energiequellen und grünen Wasserstoff können bis zu 86 Prozent CO2 eingespart werden – wirtschaftlich wird dies aber erst, wenn die Kosten für grünen Wasserstoff wie bis 2030 erwartet von 12 auf 3 Euro pro kg sinken. Betreut wurde diese Arbeit von Dr. Detlef Bittner.

Anastasia Eppinger erhielt die Auszeichnung der IHK für ihre Bachelorarbeit an der Fakultät Design. Ihr Studiengang: Architektur, ihr Thema: „Haus des Handwerks – partizipativ bauen; gemeinsam wohnen“. Sie beschäftigt sich mit der baulichen Entwicklung der historischen Coburger Steinwegvorstadt hin zu einem modernen Mehrgenerationenquartier unter Berücksichtigung aktueller Fragestellungen in Bezug auf ökonomische, ökologische, soziale und ästhetische Nachhaltigkeit. Ihr Konzept „Haus des Handwerks“ schreibt die Geschichte des historischen Coburger Handwerkerquartiers mit der Schaffung eines lebendigen Ortes des Austausches von Wissen und Fertigkeiten quer durch die Generationen, auf sehr eigenständige und innovative Weise fort. Betreuerin war Frau Prof. Anja Ohliger.

Sarah Foerster wurde für ihre Bachelorarbeit in der Sozialen Arbeit an der Fakultät Soziale Arbeit ausgezeichnet. Sie beschäftigte sich mit dem „Einfluss der stationären Jugendhilfe auf die islamistische Radikalisierung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in Deutschland“. Statt den Diskurs um die islamistische Radikalisierung der politischen Rechten zu überlassen und Gründe bei den Betroffenen zu suchen, wirft sie in ihrer Arbeit einen neuen Blick auf die Hintergründe von Radikalisierung und die Verantwortung von Sozialarbeitenden in stationären Jugendhilfesystemen. Sie beleuchtet Radikalisierungsmodelle, analysiert Pushfaktoren einer möglichen Radikalisierung und legt besonderes Augenmerk auf die Theorie der sozialen Identität. Betreuer war Prof. Björn Bicker.