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13. September '22

Zwei Wochen Auszeit im Bad Gasteiner Heilstollen, Erholung für Körper und Seele. Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern ermöglichte einigen Pflegerinnen und Pflegern aus Senioreneinrichtungen der Korian Deutschland GmbH diesen Aufenthalt in Österreich. Die Wirkungen der Therapie wurden von der Hochschule Coburg untersucht.

Pflege ist ein anstrengender Beruf, Pflegekräfte sind großen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Durch die Corona-Pandemie hat sich der Druck in der Pflege noch einmal verstärkt. Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Arbeitsbedingungen der Pflegenden in allen Bereichen zu verbessern. Elisabeth Scharfenberg ist Vorständin der Stiftung und erklärt: „Dass Pflegekräfte einen stressigen Alltag haben, darüber muss man nicht mehr diskutieren. Diskutieren muss man eher darüber, wie man diese Fachkräfte unterstützen kann. Die Studie mit der Hochschule Coburg zeigt, was alles getan werden kann, um Pflegerinnen und Pfleger für den Beruf zu stärken. Die Ergebnisse sind vielversprechend.“ Ein Team von Studierenden aus dem Master-Studiengang Gesundheitsförderung unter der Leitung von Prof. Dr. Eberhard Nöfer wollte herausfinden, inwieweit sich Wohlbefinden, Stress- und Schmerzempfinden durch einen zweiwöchigen Aufenthalt mit therapeutischen Anwendungen im Heilstollen verbessern.

Radon als Heilmittel

Auf der Tagesordnung standen Massagen und Einfahrten in den Heilstollen im Berg. Angenehme Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und der Radon-Gehalt im Stollen sorgen dafür, dass sich Beschwerden im Bewegungsapparat sowie Haut- und Atemwegserkrankungen deutlich und langanhaltend bessern. Entspannung, Erholung und Stressreduktion inklusive. „Die positiven Wirkungen von Radon und der Hyperthermie, die durch die feuchte Wärme im Körper entsteht, auf Gelenke, Schmerzen, psychische Verfassung und Schlafqualität sind in Studien untersucht und belegt worden“, sagt Dr. Martin Offenbächer vom Bad Gasteiner Heilstollen. Er hat die Pflegekräfte bei ihrem Aufenthalt medizinisch begleitet. „Wir wollten zusätzlich wissen, ob sich eine unmittelbare Auswirkung auf das Stressempfinden ergibt.“

Stress, Schmerz, Wohlbefinden im Fokus

Das Team aus sechs Studentinnen des Master-Studienganges hat die teilnehmenden Pflegekräfte vor und nach dem Aufenthalt befragt und die Ergebnisse ausgewertet. Teamleiterin Annika Hiller fasst zusammen: „Allgemein können wir sagen, dass die Teilnehmenden nach dem Aufenthalt besser abschalten können, das Körperbewusstsein und auch die Schlafqualität sich verbessert haben.“

Im Detail haben die Studierenden zum Beispiel das Stress-Niveau untersucht. „Stress-Faktoren waren ja vor allem die Corona-, die Personal- und aktuelle politische Situation, sowie die mangelnde Abgrenzung von Beruf und Freizeit. Der Wert hat sich bei allen Beteiligten deutlich verbessert“, berichtet Annika Hiller. Vor allem die eigenen Kompetenzen im Umgang mit Stress hätten sich gebessert. Genauso gingen körperliche Schmerzen deutlich zurück. Viele Pflegekräfte leiden schließlich unter der Anstrengung und spüren das vor allem im Rücken. Das allgemeine Wohlbefinden, das an verschiedenen Faktoren festgemacht wird, hat sich bei allen Teilnehmenden deutlich gebessert.  

Für den besonderen Aufenthalt in Bad Gastein wurden die Pflegekräfte unter Fortzahlung des Lohnes freigestellt. Wie lange die Pflegerinnen und Pfleger nach ihrer Rückkehr in ihren Arbeitsalltag von dieser Auszeit profitieren, wäre noch zu untersuchen. „Eine dritte Befragung in Form einer Masterarbeit würde Sinn ergeben, da die langfristigen positiven Effekte so geprüft werden könnten“, bekräftigt Eberhard Nöfer. Dass Angebote wie diese sinnvoll und nützlich sind, fasst Christian Gharieb, Geschäftsführer Operative von Korian Deutschland, zusammen: „Das Projekt war für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine ganz tolle Erfahrung. Es hat sie entspannt, es hat sie zusammengebracht und es hat gezeigt, wie wichtig solche Auszeiten für sie sind. Für uns bedeutet die Studie, dass wir intensiv an regelhaften Angeboten zur Erholung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten müssen.“

An der Studie haben mitgearbeitet: Annika Hiller, Nadja Hamani, Leonie Eller, Clarissa Heiler, Katharina Weiß, Lena Welsch. Begleitend: Prof. Dr. Eberhard Nöfer und Tamara Jäger (Coaching) von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Coburg.


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