1. Februar '24
Die Hochschule Coburg schließt sich dem deutlichen Statement der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu freiheitlicher Demokratie und Rechtsstaatlichkeit an und unterstützt als Mitglied in der „Allianz gegen Rechtsextremismus” die zentrale Kundgebung für die Metropolregion am Samstag, 3. Februar, in Nürnberg.
Mit Sorge beobachtet die Hochschule Coburg offen antidemokratische Tendenzen in unserer Gesellschaft. Als Hochschule, die sich der Zukunftsgestaltung und der prägenden Rolle in der Region verschrieben hat, leben wir Vielfalt, freiheitliche Demokratie und Rechtsstaatlichkeit täglich in Lehre, Forschung und Transfer. Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Aufgabe an, diese grundlegenden Prinzipien zu stärken und setzen uns dafür gemeinsam mit unseren lokalen, regionalen und internationalen Partnerinnen und Partnern ein.
Wir sind Mitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg und laden dazu ein, bei der zentralen Kundgebung dieser Allianz am Samstag, 3. Februar, um 16 Uhr in Nürnberg (Kornmarkt / Straße der Menschenrechte) gemeinsam ein Zeichen zu setzen unter dem Motto „Nie wieder ist Jetzt! Demokrat:innen gegen rechte Brandstifter“.
Die Hochschule Coburg bekräftigt damit ihr Engagement für Menschlichkeit, Pluralität und Freiheit. Sie sind Fundament unserer Gesellschaft und essenziell für die Wissenschaft. Wir unterstützen uneingeschränkt das klare Statement der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) „Wissenschaft braucht freiheitliche Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ (unten im Wortlaut).
Die Hochschulleitung
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Statement des Präsidiums der Hochschulrektorenkonferenz (HRK):
Wissenschaft braucht freiheitliche Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Vor dem Hintergrund immer unverhohlener antidemokratischer Bestrebungen und damit verbundener Menschenverachtung betonen wir klar und eindeutig: Freiheitliche Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind die unverrückbaren Säulen unseres Landes und seiner Institutionen. Sie sind auch wesentliche Voraussetzung für die Existenz eines wettbewerbsfähigen und international kompatiblen deutschen Hochschulsystems.
Der umfassende rechtliche Schutz der Wissenschaftsfreiheit, wie ihn unser Grundgesetz vorsieht, ist die Basis für den Erfolg unserer Wissenschaft. Wissenschaftler:innen müssen Forschungsthemen frei wählen und bearbeiten können. Forschung und Lehre dürfen nicht zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden. Nur so entfaltet Wissenschaft ihr ganzes Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft.
Auch der im Grundgesetz verbriefte rechtliche Schutz vor Diskriminierung in jeder Form ist ein Pfeiler unserer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Vielfalt von internationalen Perspektiven und Hintergründen macht unsere Wissenschaft stark und trägt wesentlich zu ihrem Fortschritt bei. Wir sind stolz darauf und unterstützen ausdrücklich, dass an unseren Hochschulen Menschen aus aller Welt und mit den unterschiedlichsten Hintergründen studieren und arbeiten. Die Mitgliedshochschulen der HRK haben in ihrer langjährigen Kampagne „Weltoffene Hochschulen“ dazu vielfach erklärt und bekräftigt: Nur eine Hochschule, die international denkt und handelt, ist zukunfts- und wettbewerbsfähig. Ein offener und internationaler Campus und die internationale Mobilität von Lehrenden und Lernenden sind essenzielle Grundlagen für qualitätsvolles Lehren, Lernen und Forschen.
Die steigende Tendenz im öffentlichen und politischen Raum, den gesellschaftlichen Diskurs inhaltlich und tonal zu verändern, um Wissenschaftsfeindlichkeit, Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit, Rassismus, Intoleranz und auf Ausgrenzung fußende Ideen und Feindbilder zu normalisieren, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu zersetzen und das Vertrauen in die freiheitliche Demokratie zu untergraben, ist höchst alarmierend. Dem stellen wir uns als Präsidium der HRK klar entgegen. Jedes einzelne Mitglied unserer Hochschulen ist gefordert, für die Grundwerte unserer Verfassung einzutreten.