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1. Juli '24

Mal eben kurz die Welt retten – zumindest ein bisschen kann das auch eine künftige Aufgabe von Studierenden der Hochschule Coburg sein. Bioanalytik ist ein wichtiger Ansatz, um große Probleme unserer Zeit zu lösen. Klimawandel und Pandemien zum Beispiel sind Thema in neuen Studienvertiefungen im Bachelorstudiengang Bioanalytik der Hochschule Coburg.

Ob Lebensmittelbranche, Gesundheitssektor oder Datenwissenschaft: In den neuen Studienvertiefungen Humanbiologie oder Umwelt Data Science bekommen Studierende das Werkzeug an die Hand, Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden, versichert Prof. Dr. Matthias Noll, Leiter des Bachelorstudiengangs Bioanalytik an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit der Hochschule Coburg: „Die Bioanalytik zählt international zu den großen Wachstumsbranchen und Deutschland hat eine starke, historisch gewachsene chemische Industrie und moderne Unternehmen in der Bio- und Umwelttechnologie. Dort braucht es dringend zukunftsorientiertes Fachpersonal.“

Der Studiengang Bioanalytik ist breit angelegt. Gelehrt werden Auswertung und Anwendung klassischer chemischer Analyseverfahren ebenso wie moderne instrumentell-analytische, molekularbiologische und bioinformatische Methoden. Das Studium vermittelt fundiertes biologisches, physikalisch-chemisches und analytisches Wissen: zum Beispiel, wie DNA, Enzyme, Hormone oder ähnliches in komplexen Materialien, wie Speichel, Lebensmitteln oder zellulären Systemen untersucht werden.

Klimaretter und Quarantäne-Checker

In der Vertiefungsrichtung Bioanalytik-Humanbiologie liegt der Fokus dabei verstärkt auf klinischer Analytik, Forensik, medizinischer Mikrobiologie, Pharmakologie und sequenzbasierter Bioinformatik. Dort werden Expertinnen und Experten für Spurensicherung und Pandemiebekämpfung fit gemacht.

Bei Umwelt Data Science geht es um Umweltchemie, Ökotoxikologie, umfangreiche bioinformatische Datenanalyse und Chemometrie. Dazu gehört, komplexe Datensätze auslesen und interpretieren zu können, um die Einflüsse aus und auf die Umwelt sichtbar zu machen.

Das Arbeiten im Labor nimmt einen breiten Raum ein. „Auf diese Weise setzen die Studierenden ihr theoretisches Wissen von Anfang an praktisch um. Sie bauen frühzeitig Kontakte zur Industrie und forschenden Einrichtungen auf und machen sich mit interdisziplinären Fragestellungen vertraut“, erklärt Noll. Mit einigen Unternehmen besteht die Möglichkeit eines Studiums mit vertiefter Praxis und Verbundstudium.

Mögliche Tätigkeitsfelder sind die Chemische und Pharmazeutische Industrie, die Klinische Medizin und Veterinärmedizin, die Lebensmittelindustrie, die Toxikologie, die Biotechnologie sowie die Umweltchemie und Umwelttechnik. Noll erklärt: „Die bestehenden und ansteigenden Herausforderungen wie vor allem Klimawandel, Pandemie und alternative Energiequellen können nur mit einem umfänglichen naturwissenschaftlichen Fachwissen fundiert analysiert und bewertet werden. Unsere Absolventinnen und Absolventen haben hierzu das Expertisenportfolio passgenaue Antworten zu diesen Herausforderungen zu generieren.“

Wer nach dem Bachelor-Abschluss tiefer in die Materie einsteigen will, hat an der Hochschule Coburg im Master Bioanalytik die Möglichkeit dazu. Hier gibt es sogar drei neue Vertiefungsrichtungen: Ökotoxikologie, Bioinformatik und Humanbiologie. Prof. Dr. Stefan Kalkhof, Leiter des Masterstudiengangs Bioanalytik: „Unsere Studierenden nehmen teil an aktuellen Forschungsprozessen und lernen dabei problemorientiert Arbeiten in projektzentrierten Gruppen. Jede Vertiefungsrichtung thematisiert die einschlägigen Themen, wie Pestizideinträge in der Umwelt, Stoffwechselvorhersagen von synthetisch hergestellten Mikroorganismen und personalisierte Lösung von derzeit unheilbaren Erkrankungen. Sie bauen frühzeitig Kontakte zur Industrie und forschenden Einrichtungen auf und machen sich mit interdisziplinären Fragestellungen vertraut.“

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