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11. August '23

Flexible Möbel, Offenheit und vielleicht ein Lesegarten: Die Staatsbibliothek zu Berlin ist Partner in einem Projekt das Studiengangs Innenarchitektur der Hochschule Coburg: Die Studierenden liefern kreative, offene und moderne Ideen für die Neugestaltung einiger Räume nach der anstehenden Sanierung.

 

Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz gilt als eine der bedeutendsten Bibliotheken weltweit. Die Qualität ihrer Sammlungen und ihre vielfältigen Dienstleistungen prägen das besondere Ansehen der Bibliothek – aber kann das altehrwürdige Gebäude nach der Sanierung auch noch mehr eine Bibliothek für Menschen und weniger für Bücher werden? Und wie? Damit beschäftigten sich Innenarchitektur-Studierende in einem Projektseminar bei Prof. Mark Phillips. Um erste Eindrücke für neue Raumkonzepte zu sammeln, besuchten die Studierenden der Fakultät Design der Hochschule Coburg zuerst einmal die Bibliothek Unter den Linden in Berlin – einen historisch und architektonisch beeindruckenden Standort. Dann entwickelten sie Ideen, arbeiteten Konzepte aus, fertigten Modelle und stellten Stoffmuster zusammen, um ihre Ideen zur Neugestaltung einiger Räume des Hauses zu veranschaulichen.

 

Denkmalschutz und intuitive Raumstimmung

 

„Im Rahmen einer Neuordnung werden die Widmungen der verschiedenen Lesesäle hinterfragt und funktional neu zugewiesen“, erklärt Phillips. „Statt einer bisherigen Zuweisung zu einem Bereich des Bibliotheksbestands erfolgt eine atmosphärisch-funktionale Widmung anhand der im Raum erwünschten Stimmung beziehungsweise anhand des Nutzerverhaltens.“ Festgelegt werden muss dabei, was erwünscht ist, was erlaubt und wieviel Ruhe oder Unruhe dem Zweck entspricht. Beispielsweise ist geplant, den bisherigen Lesesaal für Kinder- und Jugendliteratur in einen Raum für Videokonferenzen umzuwandeln. „Innenarchitektonische Herausforderung ist, innerhalb der Auflagen des Denkmalschutzes ein Konzept zu entwickeln, das den Besuchern erlaubt, intuitiv die gewünschte Raumstimmung zu erfassen“, erklärt Phillips. „Neben dieser Kennzeichnung müssen die Lesesäle baulich einfach, mit Hilfe von Interventionen, auf die neue Nutzung hin angepasst werden. Diese Herausforderung haben wir gerne angenommen.“

 

Flexible Möbel, offener Ort

 

Die Zwischenergebnisse wurden dem Projektpartner aus Berlin beim Gegenbesuch in Coburg präsentiert und gemeinsam diskutiert. In vielen Entwürfen spielen flexible Möblierungskonzepte eine zentrale Rolle, etwa mit Modulen, die durch unterschiedliche Varianten des Zusammenbauens mal einen Sitzhocker, mal ein Sofa bilden können. So bleiben Räume für verschiedene Szenarien nutzbar und können den jeweils aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Neben solchen praktischen Raumnutzungsaspekten befassten sich die Studierenden aber auch mit der Frage, wie Räume so gestaltet werden können, dass die Stabi als offener Ort wahrgenommen wird, an dem alle willkommen sind. Ein Konzept sieht auch einen Lesegarten mit vielen Pflanzen vor.

 

Die Entwürfe sind eine Ideensammlung, die im Gespräch mit Bibliotheksnutzer:innen und Mitarbeitenden weiterentwickelt und in praktischen Testphasen erprobt werden soll. Mit Ergänzungen aus dem Feedback werden die Ideen nach dem Gegenbesuch in Coburg noch präzisiert. Die finalen Entwürfe werden Ende September in Berlin präsentiert.

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