11. Juni '24
Von Natalie Schalk
Wasser ist eines der großen Themen der diesjährigen Coburger Nachhaltigkeitstage. Im Fokus stehen außerdem Biodiversität und Ernährung. Die Veranstaltungsreihe mit unterhaltsamem und informativen Rahmenprogramm findet in Coburg bereits zum dritten Mal statt. Diesmal von Donnerstag, 20. Juni, bis Samstag, 22. Juni, in der Kulturfabrik Cortendorf – für den Auftakt wurden zwei außergewöhnliche Keynote-Speaker gewonnen. Der Eintritt ist frei.
Ein „Jahrhunderthochwasser“ wie in Bayern Anfang Juni gibt es inzwischen fast jedes Jahr, die Schäden sind immens und zeigen auf schmerzhafte Weise, wie dringend Vorkehrungen notwendig sind. Nachhaltiges Handeln ist gefragt. Es ist der Schlüssel für einen wirtschaftlich zukunftsfähigen Umgang mit wertvollen Ressourcen, eine sichere Energieversorgung, lebenswerte Städte und einen gesunden Planeten. Um innovative Ideen dafür geht es bei den dritten Coburger Nachhaltigkeitstagen – hier ist Hochwasserschutz eines der vielfältigen Themen für die Gestaltung einer guten Zukunft: Von Donnerstag, 20. Juni bis Samstag, 22. Juni, dreht sich in der Kulturfabrik Cortendorf (Mühlenweg 6, Coburg) alles um Wasser, Ernährung, Gesundheit, Kunst, Kultur und Design.
Die Hochschule Coburg und Making Culture organisieren spannende Diskussionen und Vorträge. Zum Start am Donnerstag, 20. Juni, gibt’s nicht nur Jazz-Musik und Bieranstich sondern auch außergewöhnliche Sichtweisen auf das Thema „Wasser: Ressource des (Über)Lebens“. Ein Höhepunkt ist der Besuch von Till Kellerhoff, Staatswissenschafter, Autor und Programmdirektor der gemeinnützigen Organisation Club of Rome. Er wird ab 19 Uhr über „Fünf Kehrtwenden für eine bessere Welt“ sprechen. Prof. Dr. Martin Grambow, Experte für Internationale Wasserpolitik im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit widmet sich danach dem Thema „Nachhaltige Wasserwirtschaft im Anthropozän“.
„Die diesjährigen dritten Coburger Nachhaltigkeitstage stehen im Zeichen der Bewahrung unserer Lebensgrundlagen. Schließlich kann die Menschheit dauerhaft nur überleben, wenn die Erde selbst gesund bleibt und wir die Klimakrise bewältigen“, erklärt Prof. Dr. Susanne Esslinger, die sich als Nachhaltigkeitsbeauftragte der Hochschule Coburg um Inhalt, Planung und Organisation kümmert und sich wissenschaftlich mit der planetaren Gesundheit beschäftigt. Auch die Seniorexperts der Hochschule unterstützen die Veranstaltung. Die Nachhaltigkeitstage werden von der Hochschule gemeinsam mit der Experimentierplattform Making Culture organisiert.
Ziel des Vereins Making Culture ist die Gestaltung einer permanenten Experimentierkultur zur Stärkung der Innovationskraft der Region. Peter Langendorf setzt sich bei Making Culture für Kultur der Nachhaltigkeit ein – er berichtet, wie aus einer Vortragsreihe in Kooperation mit der Hochschule mehrere „Nächte der Nachhaltigkeit“ entstanden. „Und weiter entwickelten sich die regelmäßig stattfindenden Coburger Nachhaltigkeitstage, die inzwischen überregionale Bedeutung erlangt haben.“
Coburger Nachhaltigkeitstage als Event für Bevölkerung, Politik und Wirtschaft
Ob Studierende, Schülerinnen und Schüler oder andere interessierte Bürgerinnen und Bürger, ob Politik oder Wirtschaft: Alle sind eingeladen. Der Eintritt ist frei. Und das vielfältige Programm mit fachlichem Input, Ausstellungen, Kunstprojekten und Aktionen bietet für jeden einen interessanten Zugang zu diesem entscheidenden Thema.
Dabei steht am Freitag, 21. Juni, „Wasser, Landwirtschaft und Ernährung“ auf dem Programm. Erstmals gibt es bei den Coburger Nachhaltigkeitstagen auch ein Schulprogramm: Am Vormittag werden etwa 400 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur 11. Klasse gemeinsam mit etwa 80 Studierenden und 20 Lehrenden der Hochschule Coburg Nachhaltigkeit hautnah erfahren. Dabei wird mit externen Organisationen zusammengearbeitet. Außerdem werden Forschungsaktivitäten und Projekte der Hochschule vorgestellt. Beispielsweise geht es ab 14 Uhr bei Prof. Dr. Andreas Weiß um Wasserhaushalt und Landwirtschaft und bei Prof. Mario Tvrtkovic darum, wie das Leben in einer „blau-grünen Stadt“ funktioniert. Regionale Akteurinnen und Akteure von der SÜC bis zur Ökolandbäuerin präsentieren ihre Beiträge. Philosoph Fritz Reheis widmet sich ab 15.45 Uhr im Philosophischen Café dem Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Zeit. Und auch der HSC nimmt die Frage, was wir Menschen zur Nachhaltigkeit beitragen können, in den Fokus. Danach starten die Besucherinnen und Besucher am Freitagabend in eine musikalisch untermalte lange Sommernacht in der Kulturfabrik.
Am Samstag, 22. Juni, steht „Kultur, Design, Kunst“ im Fokus. Anhand praktischer Beispiele und einer Podiumsdiskussion wird dargestellt, welchen Einfluss Kultur, Design und Kunst im Kontext von Bildung, neuen Materialien wie Pilzmyzel als nachwachsendem Rohstoff, und beispielsweise der Produktentwicklung für einen Outdoor-Hersteller auf nachhaltige Transformationen haben. Auch das internationale Kunstprojekt Human-Nature-Connect ist vertreten. Mit der „Konferenz der Tiere“ des Jugendclub und Club 56, Landestheater Coburg und offenem Austausch bei Musik endet die Veranstaltungsreihe am Samstagabend.
Das dreitägige Programm wird mit etwa 20 Workshops abgerundet. Sie reichen von der Begehung der Itz-Auen über Pfeifenbau bis hin zur Lebensmittel-Retter-Kochaktion und einem Bierseminar. Teilweise ist eine Anmeldung erforderlich. Infos dazu und das detaillierte Programm gibt’s hier.