24. November '23
E-Scooter und Pedelecs sind von den Straßen nicht mehr wegzudenken. Angebote wie Car-, Bike- und Ridesharing nehmen zu. Und Versicherungsunternehmen? Die beschäftigen sich mit dem Wandel der Mobilität. Genau daran forscht das Projekt „DiVers“.
„DiVers“ heißt das Projekt, das 2023 mit dem CREAPOLIS-Award ausgezeichnet wurde. Das Kürzel steht für „Wandel des Mobilitätsverhaltens und Dienstleistungen der Versicherungswirtschaft“. Leiter des Projekts ist Prof. Dr. Mathias Wilde, der an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik lehrt und forscht. Gerade in größeren Städten ist die Mobilität im Wandel: Car-, Bike- und Ridesharing nehmen zu, E-Scooter und Pedelecs sind auf dem Vormarsch. „Multimodalität ist die Form des Unterwegsseins, in der man sich das Verkehrsmittel auswählt, das für den Weg am besten geeignet ist“, sagt er. Das Projekt „DiVers“ setzt genau an diesem Punkt an. Ziel ist es herauszufinden, welche Bedürfnisse und Anforderungen Menschen an ihre Mobilität stellen, um daraus Ansatzpunkte für die Versicherungen abzuleiten.
Das Projekt hat ein Gesamtvolumen 250.000 Euro. Als Modellregion wurde der Großraum Nürnberg ausgewählt. Dort sind alle Formen von Mobilitätsdienstleistern vorhanden. Gefördert wird „DiVers“ vom Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Insgesamt gibt es vier Projektpartner. Neben der HUK-COBURG , sind die VAG Verkehrs- und Aktiengesellschaft Nürnberg sowie die Unternehmen VOI Technology GmbH und PB Consult GmbH beteiligt.
Zuspruch aus der Hochschule
Seit 2018 wird der CREAPOLIS-Award von der Hochschule Coburg als Anerkennung für herausragenden Transfer vergeben. Initiator des Preises ist das Referat Transfer und Entrepreneurship. „Unter Transfer verstehen wir als Hochschule jede wissenschaftsbasierte Interaktion oder Kooperation mit externen Dritten, zum Beispiel aus Wirtschaft, Kultur, der Zivilgesellschaft oder öffentlicher Hand. Ziel ist es dabei, Technologie, Wissen, Dienstleistungen und personelle Ressourcen auszutauschen sowie voneinander und miteinander zu lernen“, sagte Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, bei der Preisverleihung im Rahmen des Dies Academicus, der akademischen Jahrfeier der Hochschule Coburg.
Nicht nur das Gewinnerprojekt, sondern auch die weiteren eingereichten Bewerbungen würden in beeindruckender Weise die Transferaktivitäten der Hochschule zeigen. Von interdisziplinären Studierendenprojekten, über Kooperationsformaten und -veranstaltungen sei alles vertreten gewesen. Die Kooperationspartner kommen unter anderem aus der Wirtschaft, der Kultur, der öffentlichen Hand und der Zivilgesellschaft. Der Award wird als Tandem-Preis an die beteiligten Kollegen der Hochschule und die Kooperationspartner verliehen. „Das Projekt ,DiVers‘ beeindruckt durch seine vielfältige Konsortialstruktur, indem es Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft, der Versicherungsbranche, Verkehrsbetriebe und neue Mobilitätsdienstleister zusammenbringt, um an der Mobilität von Morgen zu forschen“, sagte Prof. Dr. Stefan Gast.
Großes Lob aus der Jury
Professor Dr. Stefan Gast wählte unter den eingereichten Projekten gemeinsam mit einer dreiköpfigen Jury bestehend aus Sylvia Endres, Geschäftsführerin des Coburger Designforum Oberfranken, Frank Ebert, Geschäftsführer von Oberfranken Offensiv und Siegmar Schnabel, Hautgeschäftsführer der IHK zu Coburg. „Die Mobilität befindet sich in ihrer größten Transformation seit Erfindung des Kraftfahrzeuges. Davon ist unmittelbar auch die Branche der Versicherer betroffen, aus Gewerbesteuersicht der bedeutendste Wirtschaftszweit am Standort Coburg. Verkehrsübergreifende Lösungen werden für die Versicherungsbranche, aber auch für Kommunen und Unternehmen vor Ort zentrale Bedeutung erlangen, sind sie doch entscheidende Standortfaktoren für Zuzug, Rückkehr oder als Bleibeperspektive“, lobte Frank Ebert den Preisträger. Von „DiVers“ könne das gesamte Netzwerk an Versicherern, Mobilitätsdienstleistern und Verkehrsunternehmern profitieren.