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20. August '18

Zum Jahreswechsel 2015 auf 2016 flüchtete Mohammad Almaddad aus Syrien. In Deutschland möchte er sich ein neues Leben aufbauen. Den Grundstein für seine Zukunft legt er gerade an der Hochschule Coburg.

Fast drei Jahre ist es her. Da stand Mohammad Almaddad an einem Strand in der Türkei und starrte auf die hohen Wellen des Mittelmeers. Er hatte viel Geld bezahlt für den Schlepper, der ihn an die griechische Küste bringt. Jetzt soll er einsteigen, aber der junge Mann zögert. Das Meer wirkt auf einmal so unendlich groß – und er kann nicht schwimmen. Die versprochene Rettungsweste gibt es nicht und statt der angekündigten 20 Personen drängeln sich über 40 Menschen in das kleine Boot. Mohammad hat zwei Optionen. Entweder bricht er seine Reise ab und geht zurück nach Syrien. Seine Eltern und sechs Geschwister sind noch dort. Aber auch Krieg und Perspektivlosigkeit. Oder er überwindet seine Angst. Mohammad steigt ein.

Dass sein Weg ihn von diesem türkischen Strand bis an die Hochschule Coburg führen würde, konnte er damals nicht ahnen. Eine Woche lang lief er die Balkanroute entlang, feierte mit Fremden Silvester. Von München kam er nach Bayreuth und schließlich – im Januar 2016 – nach Coburg. „Als ich ankam, konnte ich auf Deutsch nur ‚Danke‘ sagen“, erinnert sich der heute 28-Jährige.

Doch seine Situation war erst einmal ernüchternd. In Syrien hatte er Erdöltechnik studiert. Dass er damit in Oberfranken etwas anfangen könnte, glaubte Mohammad nicht. Auch die Sprache war ein Problem. Obwohl er sich Vieles selbst beibrachte und schnell dazulernte, musste er oft lange warten, bis er die nächsten Sprachkurse besuchen konnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde ihm klar: Um weiterzukommen, musste er sich umorientieren. Er entschied sich, noch einmal zu studieren.

In Vorbereitung darauf besuchte er das Studienkolleg. Dort werden ausländische Studienbewerber*innen für die Aufnahme eines Studiums in Deutschland qualifiziert. Nur drei Monate später hatte er dann die letzte offizielle Bescheinigung, dass seine Deutschkenntnisse gut genug waren, in der Tasche. Jetzt ging alles ganz schnell: er schrieb sich für den Masterstudiengang Simulation und Test ein und bewarb sich buchstäblich in der letzten Minute um ein Deutschlandstipendium. Insgesamt 300 Euro stehen den Studierenden so monatlich zur Verfügung. Unternehmen stiften jeden Monat eine Hälfte des Betrags, die andere Hälfte zahlt der Bund dazu. Da Mohammads bisheriger Lebenslauf und sein Engagement herausragende Studienleistungen erwarten ließen, bekam er im Frühjahr 2018 den Zuschlag. Gefördert wird er seitdem von der IHK zu Coburg.

Bevor sein Studium beginnt, sammelt Mohammad nun noch Erfahrungen aus der Praxis. In Syrien konnte er das nicht: „Meine Universität war in Homs. Dort wurde es aber zu gefährlich, deshalb mussten wir umziehen. Die Labore konnten wir natürlich nicht mitnehmen. Deswegen war mein Studium danach sehr theorielastig“, blickt er zurück.

Im Technologietransferzentrum Automotive (TAC) der Hochschule Coburg holt er die versäumte Laborpraxis seit Mitte Mai als Vollzeit-Praktikant nach. Im Bereich analytische Chemie und Kraftstoffforschung arbeitet er an der Herstellung eines neuen Biodiesels mit. „Zwar sind die Projekte hier mehr auf die Automobilbranche bezogen aber es gibt auch viele Überschneidungen mit meinem vorherigen Studium“, freut sich Mohammad, der jetzt genau das Richtige für sich gefunden hat. Ab dem kommenden Wintersemester startet er dann im Studium durch. Am TAC möchte er darüber hinaus als studentische Hilfskraft weiterarbeiten.

Vor kurzem ist der junge Syrer ins Studentenwohnheim gezogen. Obwohl er schon Freunde gefunden hat, ist er dennoch alleine hier. Seine Familie wird nicht nachkommen. Sein Vater sagte ihm: „Das ist jetzt deine Chance, nicht unsere.“ Und Mohammad nutzt sie.

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