16. September '24
(Pressestelle)
Seit 1991 findet jährlich der Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz statt. In diesem Jahr hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen nach Coburg in das Kongresshaus Rosengarten eingeladen. Auch die Hochschule Coburg war mit mehreren Programmpunkten beteiligt.
„Beständig im Wandel – Historische Quartiere an die Folgen des Klimawandels anpassen“ – unter diesem Motto stand der Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz, zu dem Teilnehmende aus ganz Deutschland Anfang September nach Coburg gekommen sind. Prof. Mario Tvrtković, der im Studiengang Architektur lehrt und forscht, hat stellvertretend für die Hochschule Coburg mehrere Programmpunkte organisiert und seine Expertise weitergegeben.
Rundgang durch den Coburger Süden
Am ersten Kongresstag standen Stadtrundgänge durch Coburg mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten auf dem Programm. Den Rundgang mit dem Thema „Coburger Süden: Rosengarten, Itzufer, Güterbahnhof – Teile der produktiven Stadt“ leitete Prof. Mario Tvrtković. Der Rundgang führte auch über das ehemalige Schlachthofgelände, wo die Hochschule mit der Eröffnung des Coburg University Research Center for Responsible Artificial Intelligence (CRAI), dem CREAPOLIS Makerspace, der offenen Werkstatt der Hochschule, und der Designfabrik bald drei Anlaufstellen hat.
Das ehemalige Schlachthofgelände als Hochschulstandort
Beim Gang über das ehemalige Schlachthofgelände berichtete Tvrtković, wie er nach der Einstellung des Betriebs 2013 mit seinen Studierenden die alten Gebäude gesichtet und dabei Fotos gesichert hat, die dem Stadtarchiv als Zeugnisse übergeben wurden. Wenige Jahre später hat die Hochschule Coburg bei der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule den Zuschlag für das Projekt CREAPOLIS bekommen. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In der Zeit von 2018 bis 2022 sind damit rund 6,5 Millionen in die Region geflossen. „Die ehemalige Direktorenvilla wurde mit wenigen Mitteln etwas renoviert und das Projekt ist mit dem CREAPOLIS Makerspace eingezogen“, sagt der Wissenschaftler. Im Juni 2022 zog die offene Werkstatt der Hochschule dann in die frisch sanierte und wesentlich geräumigere Alte Kühlhalle um. Die Hochschule Coburg bekam auch den Zuschlag für die zweite Förderphase – im Zuge des Projekts CREAPOLIS + design wurde das Areal zum Reallabor für kooperative und nachhaltige Standentwicklung.
Teil des Reallabors ist auch die ehemalige Fleischhalle. Das Gebäude, in dem das Bau-Lab der Hochschule untergebracht ist, wird momentan zur Designfabrik weiterentwickelt. Das Bau-Lab leitet Prof. Dr. Rainer Hirth. Gemeinsam mit Studierenden setzt der Architektur-Professor hier Projekte zu den Themen suffizientes Wohnen und Kreislaufwirtschaft um. Das Bau-Lab ist ein Ort, an dem die Studierenden in ihrem ersten Semester mit Holzübungen anfangen. Manche nehmen zum ersten Mal einen Akkuschrauber in die Hand. Auch größere Arbeiten, wie zum Beispiel Außenmöbel, werden gebaut. Die Designfabrik wird unter anderem als Ausstellungsfläche für Semesterabschlussarbeiten genutzt.
Arbeitsgruppe und Ausstellung
Neben dem Rundgang leitete Prof. Mario Tvrtković am zweiten Kongresstag eine Arbeitsgruppe zum Thema „Akteure und Kooperationen“. Hier ging es um den Wandel hin zu einer zukunftsfesten Stadt. Als Akteur hat er hier das Projekt CREAPOLIS + design vorgestellt. Er betonte, dass Hochschulen Ressourcen für transformative Raumentwicklung seien – zum Beispiel dann, wenn Gebäude für Forschungsprojekte genutzt werden und im Zuge dessen als erhaltungswert betitelt und weiterentwickelt werden.
Während des gesamten Kongresses konnten sich die Teilnehmenden außerdem einen Überblick über einen Teil der Projekte der Architektur-Studierenden machen. Das Modell zum Projekt „Neue Mitte Mitwitz“, das Mitte 2023 umgesetzt wurde, und ein Modell der Stadt Coburg waren im Kongresshaus ausgestellt.