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12. August '24

von Dr. Katja Kessel und Dr. Markus Neufeld

Die Schulleiter der Gymnasien aus Stadt und Landkreis Coburg haben sich ein vor Ort ein Bild davon gemacht, wie sie den CREAPOLIS Makerspace als Lernort nutzen könnten. Dabei sind einige Ideen entstanden.

Der 3D-Drucker surrt. Schicht für Schicht wird das Kunststoff-Filament aus extrudiert, während das Bauteil langsam aber sicher in die Höhe wächst. Nebenan rauscht die Absaugung des Lasercutters. „Unsere digitale Laubsäge,“ erklärt Lorenz Raab, Leiter des CREAPOLIS Makerspace in der Alten Kühlhalle. Hier wird gefräst, gelötet, gescannt – die offene Werkstatt der Hochschule Coburg steht allen Macherinnen und Machern offen – selbstverständlich auch den Lehrkräften mit ihren Schülerinnen und Schülern. „Ab 16 Jahren kann man einen Einführungskurs belegen und dann die jeweiligen Geräte und Maschinen nutzen“, berichtet Raab weiter. „Unter wir unterstützen dabei mit unserem Team.“

Ideen für die Praxis

Die Potenziale des CREAPOLIS Makerspace als Lernort zu nutzen – das war das Anliegen von Prof. Dr. Stefan Gast, dem Präsidenten der Hochschule Coburg, der genau dazu die Schulleiter der Coburger Gymnasien aus Stadt und Landkreis eingeladen hatte, um sich vor Ort selbst ein Bild von den vielfältigen Möglichkeiten zu verschaffen. „Wir wollen noch mehr mit den Gymnasien zusammenarbeiten – wo gibt es schon so eine top ausgestattete offene Werkstatt direkt vor Ort?“, fasst Gast seine Motivation zusammen.

Und tatsächlich entstanden bei dem gemeinsamen Rundgang gleich eine ganze Reihe an Ideen für ganz unterschiedliche Schulfächer – vom Instrumentenbau in der Musik bis zum Druck von Platinen für elektronische Schaltungen in der Physik. Von einem gefrästen Geländemodell in der Geographie bis zum 3D-Druck platonischer Körper für die Mathematik. Siebdruck im Kunstunterricht oder Feuchte-Sensorik für Hochbeete in der Umwelt-AG. Der Kreativität für mögliche Projekte sind kaum Grenzen gesetzt – und eine ganze Reihe an Lehrkräften aus der Region sind bereits selbst aktive Maker und nutzen das Angebot, sei es für den Unterricht oder auch ganz privat. Um noch mehr Begeisterte zu gewinnen wird es zukünftig unter anderem Lehrerfortbildungen geben, um die Lehrkräfte mit den Technologien vertraut zu machen, die den Makerspace dann natürlich auch nutzen könnten: für W- oder P-Seminare, in der Begabtenförderung oder auch für diverse Arbeitsgruppen, denkt Lorenz Raab schon weiter.

Kooperationsvereinbarung unterschrieben

„Natürlich freuen wir uns, wenn Schülerinnen und Schüler durch die Nutzung des CREAPOLIS Makerspace langfristig auch an die Hochschule Coburg und ihre Studienangebote selbst herangeführt werden,“ bemerkt Präsident Gast. Das jedoch stünde nicht generell im Vordergrund. Vielmehr sieht er sich hier auch den Zielen der Bildungsregion Coburg verpflichtet: Der stärkeren Zusammenarbeit der verschiedenen Bildungsstätten und Partner, um die Qualität bestehender Bildungsangebote zu verbessern und neue Ideen langfristig zu initiieren.  Seinem Wunsch ließ Präsident Gast auch Taten folgen. Im Rahmen des Besuchs wurde eine weitere Kooperationsvereinbarung geschlossen: Martin Kleiner, Schulleiter des Gymnasiums Albertinum, und Hochschulpräsident Stefan Gast unterzeichneten ein entsprechendes Papier. Nunmehr bestehen mit allen weiterführenden Schulen von Stadt und Landkreis Coburg offizielle Kooperationen.

Die Schulleiter haben die Kühlhalle längst wieder verlassen, als Lorenz Raab das fertige Bauteil aus dem 3D-Drucker holt. „14 Stunden Druckzeit!“, sagt er mit einem Lächeln – und startet den nächsten Druck. Dieses Mal ein Ersatzteil, das vorher 3D-gescannt wurde und nun reproduziert wird.

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