12. Oktober '16
Prof. Dr. Mirko Kraft forschte zwei Wochen lang an der St. John’s University in New York über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Versicherungsmärkten in Europa und den USA. Gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Annette Hofmann von der St. John’s University New York arbeitet der Studiengangsleiter der Versicherungsstudiengänge an der Hochschule Coburg an dem Projekt „Stress resilience of insurance market structures in the EU and in the US”.
Die Märkte für Versicherungsleistungen sind in Europa und den USA unterschiedlich strukturiert. Für beide Märkte bestehen aktuell noch verschiedene Regulierungsvorschriften, wobei in absehbarer Zeit globale Standards (sog. Insurance Capital Standards, ICS) gesetzt werden sollen. Das aktuelle Forschungsprojekt von Professor Kraft und der amerikanischen Professorin Hofmann knüpft an Daten an, die auf der Basis des Geschäftsjahres 2013 zu den Risiko- und Kapitalstrukturen von deutschen Versicherungsgruppen erhoben wurden. Sie werden jetzt um Daten aus dem US-amerikanischen Markt erweitert und dazu genutzt, die strukturelle Finanzstabilität und systemische Risiken näher zu erforschen. Das gewonnene Wissen dient dem besseren Verständnis der globalen Regulierung und der Begrenzung von regulatorischer Arbitrage.
Prof. Dr. Annette Hofmann von der School of Risk Management bringt die US-amerikanische Expertise und ihr Methodenwissen in das Forschungsprojekt ein. Die Bibliothek der School of Risk Management am Campus Manhattan verfügt über einen weltweit einzigartigen Bestand an Versicherungsfachliteratur und erlaubt Zugriff auf digitale Datenbanken, die US-amerikanische Daten enthalten. Im Anschluss an den Forschungsaufenthalt in New York arbeiten Professor Kraft und seine US-amerikanische Kollegin Prof. Dr. Annette Hofmann an der empirischen Methode und der Auswertung der Daten und veröffentlichen ihre Ergebnisse in einer internationalen Fachpublikation.
Die School of Risk Management entstand 2001 aus dem Zusammenschluss des College of Insurance und der St. John’s University. Sie ist ein weltweit führendes Forschungsinstitut für Risikomanagement in den USA.
Die St. John’s University wurde 1870 gegründet und ist mit ca. 20.300 Studierenden die zweitgrößte katholische Hochschule in den USA. Neben dem Hauptcampus in Queens unterhält die Universität Außenstellen in Staten Island, Manhattan, Oakdale, Rom und Paris.
Der Forschungsaufenthalt von Professor Kraft wurde durch die Kooperationsförderung BayIntAn unterstützt. Dieses bayerische Förderprogramm leistet eine Anbahnungshilfe für internationale Forschungskooperationen der bayerische Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit Partnern im Ausland. Ziel ist es, den Wissenschafts- und Innovationsstandort Bayern durch eine weitere Internationalisierung der bayerischen Hochschulforschung zu fördern. Die erfolgreich eingeworbenen Drittmittel für die Kooperationsförderung BayIntAn stellt das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst bereit.