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8. März '21

Im Oktober 2020 trat Dr. Matthias J. Kaiser das Amt als Kanzler der Hochschule Coburg an. Für seine ersten 100 Arbeitstage hatte er sich viel vorgenommen, Grund genug für eine erste Bilanz.

„In den ersten 100 Tagen wollte ich 100 Gespräche führen. Ich habe 400 geführt, das ist zwar übers Ziel hinausgeschossen, aber es war nötig und wichtig.“ So kommentiert Dr. Matthias J. Kaiser seine ersten Schritte im neuen Amt. Dass es Gesprächsbedarf gibt, liegt sicher nicht nur an dem „Neuen“, sondern auch an den Umständen. Seien es die Einschränkungen durch Corona oder die Entwicklungen, die mit dem geplanten Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz einher gehen.  

Das neue Gesetz geht Hand in Hand mit der Hightech-Agenda des Freistaates Bayern. Allgemein sollen Lehre, Forschung und Transfer an Hochschulen gestärkt werden. Hochschulen für angewandte Wissenschaften sollen beispielsweise in forschungsstarken Bereichen ein eigenes Promotionsrecht erhalten. Das Gesetz betrifft jedoch nicht nur Forschung und Lehre, sondern auch das organisatorische Handeln. So wird Hochschulen die Finanzautonomie übertragen. Das eröffnet ihnen einerseits mehr Freiheiten, andererseits aber auch mehr wirtschaftliche oder strategisch-operative Verantwortung: „Wir müssen unternehmerisch denken, dazu werden im Hochschulinnovationsgesetz Vorgaben gemacht. Wir haben neue Ziele und die müssen wir in die Ressourcenplanung mit einbringen“, fasst Kaiser die Herausforderungen zusammen.

Die Kompassnadel aufs neue Ziel gerichtet

Gerne vergleicht Kaiser die Hochschule mit einem Schiff, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die „Crew“. „Der Orientierungsanker wird umgesetzt und die Kompassnadel dreht sich damit auch.“ Er selbst sieht sich als: „derjenige, der alles unterhalb der Brücke macht. Auf der Brücke steht die Präsidentin mit der Hochschulleitung.“ Um das neue Ziel anzusteuern, hat er begonnen Prozesse zu optimieren und an kleinen Stellschrauben zu drehen. Dass dies schnell Früchte trägt, freut ihn: „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten sehr selbstständig, das merke ich daran, dass ich immer weniger Mails im Postfach habe.“ Das Schiff auf Kurs zu halten und das neue Ziel anzupeilen erfordert gemeinsames Handeln. Die Basis stellt der Entwicklungsplan der Hochschule Coburg für die nächsten zehn Jahre dar. Dieser wird aktuell in der Hochschule diskutiert und soll Mitte des Jahres verabschiedet werden. Seinen Zeitplan für das laufende Jahr definiert Kaiser so: „Im ersten Quartal gibt es Umstrukturierungen, im zweiten Prozessoptimierung und eine Verbesserung von Serviceleistungen. Im dritten Quartal wird es Mitarbeitergespräche geben und die Mitarbeiterzufriedenheit soll gestärkt werden. Im letzten Quartal steht Evaluation und Monitoring auf der Agenda.“ Außerdem freut ihn, dass die geplanten Projekte in Kronach, Lichtenfels, Rödental und natürlich dem Prinz Albert Campus in Coburg jetzt Fahrt aufnehmen.

Hart aber fair

Neue Strukturen und Prozesse zu schaffen verlangen auch viele Entscheidungen. Hier gilt für Kaiser: „Wie im Leitbild unserer Hochschule verankert ist, steht für mich persönlich der Mensch im Mittelpunkt. Wir müssen hart in den Entscheidungen sein und fair im Umgang miteinander.“ Daher heißt es für ihn immer, das Ziel im Blick behalten und: „Man muss einen kühlen Kopf bewahren und die Menschen mitnehmen. Es ist mein Antrieb, das im Gleichgewicht zu halten.“

Nach der ersten Bilanz zeigt sich Matthias Kaiser zufrieden und dankbar. Was er sich für die nächsten 100 Tage vorstellt ist: „Ich wünsche mir, dass die Kolleginnen und Kollegen mich weiter auf dem Kurs unterstützen und wir unsere Vertrauensbasis noch weiter stärken.“

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