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27. Februar '24

In der Wirtschaft wird Feelgood-Management genutzt, um Unternehmen für Mitarbeitende attraktiv zu machen. Dieses Konzept wurde in Marktrodach (Kreis Kronach) auf die Gemeinde übertragen: Hier hat Feelgood-Managerin Paula Smettane die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger im Blick. Die besondere Verbindung zwischen Menschen und Verwaltung entstand aus einem Projekt des Masterstudiengangs ZukunftsDesign der Hochschule Coburg. Sie ist jetzt auch Thema eines Beitrags von TV Oberfranken.

Wie kann man neue Bürgerinnen und Bürger gut ins örtliche Leben integrieren? Wollen sie das überhaupt? Sind sie selbst schuld, wenn es nicht klappt, liegt es an den Alteingesessenen oder womöglich an beiden? In den vergangenen Jahren wurde es in Marktrodach schwieriger, Ehrenämter zu besetzen und Nachwuchs für die Vereinsarbeit zu finden. Wie überall. Aber woran liegt das – und vor allem: Was lässt sich dagegen unternehmen? Andreas Buckreus und Katja Wich aus der Marktrodacher Verwaltung wandten sich an den Masterstudiengang ZukunftsDesign der Hochschule Coburg am Kronacher Lucas-Cranach-Campus (LCC), um herauszufinden, wie das bürgerschaftliche Engagement und der Zusammenhalt verbessert werden können. Zentrale Frage war dabei das Verhältnis von Alteingesessenen und Zugezogenen. Im Projekt „Vom Bewohner zum aktiven Bürger“ begleitete ein halbes Dutzend Studierende Marktrodach auf dem Weg zu einer lebendigen Mitmachgemeinde.

Kreative Lösungen für die regionale Entwicklung

„ZukunftsDesign – Innovation.Unternehmertum.Gestaltung“ ist ein berufsbegleitender Masterstudiengang in dem Studierende mit verschiedenen Bachelorabschlüssen gemeinsam in praktischen Projekten lernen. In kleinen Gruppen blicken sie mit ihren unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen auf das Thema, definieren die Zielrichtung und entwickeln kreative Lösungsansätze – jedes Semester aufs Neue in einem Projektteam. „Die Vielfalt macht den Charme aus“, erklärt Studiengangsleiter Prof. Dr. Christian Zagel. „Bisher hatten wir 120 Projekte. Die Studierenden können in Welten eintauchen, in die man normalerweise keinen Einblick hat.“ Das öffnet den Geist – und in der Praxis lernen die Studierenden unter anderem Innovationsmethoden, die sie auch in ihr berufliches Umfeld übertragen können. Dabei dient der Studiengang auch der Regionalentwicklung: Kooperationen wie die mit Marktrodach halten die Region zukunftsfähig.

Ziel: Bürgerinnen und Bürger aktivieren

Im Sommersemester 2023 nahmen sich die Studierenden des Themas mit wissenschaftlichen Methoden an. Mit Hilfe von Befragungen fanden sie heraus, dass die Situation in Marktrodach ein wenig anders ist als zuerst angenommen. Die Gemeinde im Naturpark Frankenwald hat etwa 3700 Einwohner, herrliche Natur und sie blickt auf eine lange und spannende Geschichte der Flößerei und Holzwirtschaft zurück, die sich auch in den prächtigen Floßherrenhäusern spiegelt. Die Kreisstadt Kronach ist nur wenige Kilometer entfernt. „Unser Dorf ist wirklich superschön und ich liebe es, hier zu wohnen“, erklärte Tim Schmierer, der Jugendwart der Feuerwehr, den Studierenden. Die Menschen sind gerne hier – die Alteingesessenen genau wie die Zugezogenen. Die befürchtete Kluft wurde nicht festgestellt. Die Ausrichtung des Projektes verschob sich dadurch. Neue Zielrichtung war, herauszufinden, wie die Bürgerinnen und Bürger aktiver in die Gemeinde integriert werden können. Entscheidend war dabei die Frage, wo im Leben wichtige Berührungspunkte zwischen Bürgerinnen und Bürgern mit ihrer Kommune sind – und wie diese verbessert werden können. „Für die Marktgemeinde ist dieser Blick von außen auf unser Gemeindeleben und das Miteinander in der Gemeinde ein großer Schatz“, sagt Katja Wich, Geschäftsstellenleiterin des Marktes Marktrodach.

Mitmach-Gemeinde der Zukunft

ZD-Studentin Jasmin Block berichtet, wie sich das Projekt entwickelte und wie dann Themen priorisiert wurden: Gefühlt Tausende Klebezettel, intensiver Austausch mit dem Projektpartner und viel Lachen. ZukunftsDesign mache einfach Spaß. „Ich studiere das, weil ich mich weiterentwickeln will: fachlich, aber auch persönlich.“ Aus den obersten Prioritäten ergab sich die neue Position der Marktrodacher Feelgood-Managerin, die mit Paula Smettane besetzt wurde. Sie hatte das Projekt vorher als Auszubildende in der Verwaltung mitbegleitet. Die Gruppe des Studiengangs ZukunftsDesign überreichten der Gemeinde zusätzlich ein „buntes Potpourri an weiteren Ideen und Ansätzen, seine Bürger immer wieder zu aktivieren“. Und damit ging es richtig los. Die ersten drei Aktionen werden 2024 unter Federführung der neuen Feelgood-Managerin Paula Smettane starten. Geplant sind Kino-Veranstaltungen für Jugendliche, ein Austausch in lockerer Atmosphäre beim gemeinsamen Frühstück für Unternehmerinnen und Unternehmer und eine Schnitzeljagd, an der sich unter anderem die Vereine beteiligen. Eingeladen werden alle Bürgerinnen und Bürger. Marktrodach geht als Mitmach-Gemeinde in die Zukunft.

Fernseh-Beitrag

Über dieses besondere Projekt gibt es jetzt auch einen Filmbeitrag von TV Oberfranken: Zu sehen am Mittwoch, 28. Februar, im Magazin „4you“ | Kabel: 18.30 Uhr | FrankenPlus: 19.30 Uhr | oder in der Mediathek.

Fürs Studium anmelden

Wer sich für ZukunftsDesign oder einen anderen zukunftsträchtigen Studiengang anmelden möchte, klickt hier weiter.

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