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4. Dezember '23

Die Ertüchtigung der Stromnetze von heute für die Anforderungen von morgen ist eines der zentralen Themen der internationalen Konferenz & Ausstellung für Elektrizitätsverteilung (CIRED – Congrès International des Réseaux Electriques de Distribution). Die Forschung des Instituts für Hochspannungstechnik, Energiesystem- und Anlagendiagnose (IHEA) der Hochschule Coburg im Bereich intelligente Steuerung von Ladeinfrastruktur für E-Autos stellt einen der wichtigsten Beiträge der CIRED 2023 dar.  

Ziel des Projekts DEServE ist, die Ladekapazitäten bereitstellen zu können, die in den kommenden Jahren für E-Mobilität benötigt werden. Damit kann volkswirtschaftlich ineffizienter Netzausbau vermieden werden. IHEA untersucht dafür im Projekt die netzdienliche Integration von Ladeinfrastruktur in die bestehenden Verteilnetze. DEServE steht für „Digitale Energieservices für Verteilnetze mit integrierter Ladeinfrastruktur für Elektromobilität“. Das Verbundforschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Das IHEA der Hochschule Coburg arbeitet dabei auch mit regionalen Partnern aus dem Netzbetrieb, der Wohnungswirtschaft und der Industrie zusammen.

Die Ergebnisse wurden dieses Jahr auf einer der größten Konferenzen für den Betrieb von Verteilnetzen in Rom, der CIRED, vorgestellt. Über 2500 Experten aus 62 Ländern konnten sich über den aktuellen Stand des Projekts informieren. Sie beschäftigen sich mit der Planung, dem Bau und dem Betrieb von öffentlichen Verteilungssystemen. Das Coburger Projekt-Team um Prof. Dr. Christian Weindl bearbeitet Themen rund um den Betrieb und die Diagnose von Betriebsmitteln und Verteilnetzstrukturen innerhalb der elektrischen Energieversorgung. Tobias Blenk und Timo Hertlein arbeiten dabei als wissenschaftliche Mitarbeiter am IHEA an innovativen Verfahren und neuen technischen Lösungen für eine erfolgreiche und volkswirtschaftliche Umsetzung der Energie- und Verkehrswende.

Für einen sicheren, wirtschaftlichen und transparenten Netzbetrieb

Im Rahmen des DEServE-Projektes untersucht IHEA einen netzdienlichen Einsatz von Ladeprozessen für E-Autos, mit denen ein sicherer, wirtschaftlicher und transparenter Netzbetrieb gewährleistet werden kann. Hierfür wurde ein so genanntes „clusterorientiertes motivationsbasiertes Energiemanagementsystem“ entwickelt, durch das eine wirtschaftliche Bewertung des aktuellen Netzzustandes ermöglicht wird. Außerdem werden die entwickelten Steuerverfahren auf Basis von Echtzeitdaten in einem Hardware-in-the-Loop Ansatz validiert. Hierfür wurden an gezielten Stellen in einem realen städtischen Stromverteilnetz installiert. Die Mess- und Kommunikationssysteme dafür wurden ebenfalls im Projekt konzipiert und entwickelt.

Nach der internationalen CIRED-Konferenz in Rom fand Ende November in München der CIRED Workshop der Energietechnischen Gesellschaft (ETG) statt. Bei beiden war der Coburger Doktorand Timo Hertlein im Rahmen seines Promotionsvorhabens dabei – er freut sich, dass sein Beitrag „Grid Seerving charging control of electric verhicles“ in München Erwähnung fand. „Das verdeutlicht auch die hohe Relevanz und Qualität der Arbeiten am Institut IHEA“, sagt Prof. Dr. Christian Weindl. Der ETG-CIRED-Workshop stand unter dem Motto „Innovationen im Verteilnetz“.

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