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5. November '21

Die Hochschule Coburg bekommt fast eine Million Euro aus dem Europäischen Sozialfonds für zwei Projekte, die Beschäftigte von kleinen und mittleren Unternehmen in der Region weiterqualifizieren. Das eine vermittelt Wissen zu nachhaltigen Lieferketten, das andere zu 3D-Druckverfahren.

Maschinenbau, Kfz-Teile, Gummi- und Kunststoffindustrie: Oberfranken ist geprägt durch produzierendes Gewerbe und hat die zweithöchste Industriedichte in ganz Europa. Die Stärke der Region liegt dabei in ihrer mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur – und diese unterstützt die Hochschule Coburg insbesondere auch durch den Transfer von Wissen. Im vierten Quartal 2022 soll ein besonderes Angebot der beruflichen Qualifizierung starten, das sich an Beschäftigte der regionalen Unternehmen richtet: Im Zertifikatskurs „Green Supply Network Management“ wird in Blockveranstaltungen vermittelt, wie „grüne“, also nachhaltige Liefernetzwerke aufgebaut werden können. Der ökologische Ansatz trägt sozialpolitischen Erfordernissen Rechnung. Er sichert aber auch die Wettbewerbsfähigkeit, denn der Aufbau sicherer Lieferketten verringert Ausfall-Risiken durch nicht-planbare Ereignisse wie die Corona-Pandemie. Das Projekt wird geleitet von Prof. Dr. Michael Hartmann und gefördert wird es durch den Europäischen Sozialfonds (ESF). Aus den vom Bayerischen Wissenschaftsministerium verwalteten REACT-EU-Fördermitteln bekommt die Hochschule 2022 und 2023 bis zu 349.615 Euro zur Durchführung des Zertifikatskurses. „Nachhaltigkeit ist für uns eines der wichtigen Zukunftsthemen“, sagt Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze.

Zukunftsthemen der Hochschule

Die Präsidentin freut sich, dass außerdem eine Förderung für ein weiteres wichtiges Zukunftsthema der Hochschule bewilligt wurde: Für „Wissenstransfer zur Fertigung von Prototypen aus nachhaltigen Materialien – Prozesskette in der additiven Fertigung“ unter Leitung von Prof. Dr. Markus Stark erhält die Hochschule über das Wissenschaftsministerium bis zu 580.160 Euro aus den REACT-EU-Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds. Die additive Fertigung – bekannt auch als 3D-Druck – ermöglicht, sehr schnell Bauteile zu fertigen und Prototypen zu erstellen. Da besondere Strukturen und komplexe Geometrien „gedruckt“ werden können, wird häufig weniger Material benötigt. Der sparsame Einsatz der Ressourcen trägt zur Nachhaltigkeit bei, und die Produkte werden gleichzeitig leichter und in der Anwendung energieeffizienter. Auch bei diesem Projekt geht es darum, praxisorientierte Qualifizierungsangebote vor allem für Beschäftigte der kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region Oberfranken anzubieten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Innovationsdreieck Coburg – Kronach – Lichtenfels, das in der Strategie der Hochschule für die kommenden Jahre große Bedeutung hat.

Wie 3D-Druck genutzt werden kann – von Prototypenherstellung bis zur Bauindustrie

Lichtenfels gilt als Hochburg der additiven Fertigung und das neue Weiterbildungsangebot wird teilweise im Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien (FADZ) am künftigen Hochschulstandort Lichtenfels durchgeführt werden. Das FADZ wird von der Hochschule Coburg gemeinsam mit Stadt und Landkreis Lichtenfels und dem Förderverein Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologen Lichtenfels mit Leben erfüllt. Vorstandsvorsitzender des Fördervereins ist der Unternehmer und Gründer Frank Herzog. Er erklärt die Bedeutung des Projektes aus Sicht der Wirtschaft: „Das Ziel ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die technologischen Zukunftsfelder weiterzuqualifizieren, um dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und vor allem die Arbeitsplätze in der Region zu halten.“ Die Kurse sollen im vierten Quartal 2022 starten. Die Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik und die Fakultät Design der Hochschule Coburg bringen dabei gemeinsam ihre Expertise ein, um theoretische Grundlagen und praxisorientierte Anwendung zu vermitteln. Geplant ist zum einen eine allgemeine Ausrichtung für Anwendungen mit metallischen, polymeren und keramischen Werkstoffen, zum anderen eine Ausrichtung speziell für Anwendungen in der Baubranche.

Dieses Projekt wird aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

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