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27. Juni '24

von Natalie Schalk

Die immensen Schäden durch das Hochwasser Anfang Juni in Bayern sind lange nicht beseitigt, als Starkregen und Überschwemmungen Ende Juni auch die Schweiz hart treffen: Extremwetterereignisse nehmen überall zu. Politik, Wirtschaft und Bevölkerung fragen, wie darauf am besten reagiert werden kann – Antworten liefert die angewandte Wissenschaft. Forschende der Hochschule Coburg arbeiten in verschiedenen Disziplinen daran. Wie gefragt ihre Expertise ist, zeigt auch die Medienberichterstattung im vergangenen Monat.

Der Umgang mit Naturkatastrophen im 21. Jahrhundert ist eine große Herausforderung. Gesellschaft und Politik diskutieren Lösungswege. Beispielsweise steht die Versicherungspflicht für sogenannte Elementarschäden an Häusern, also Schäden durch Wetterextreme wie Starkregen, auf der politischen Agenda – eines der Themen, mit denen sich Prof. Dr. Mirko Kraft, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Coburg, beschäftigt. Er leitet auch ein Forschungsprojekt, das ein wichtiges Ziel hat: eine umfassende Analyse des Risikos von Starkregen sowie von wirksamen Präventionsmaßnahmen. Welche Maßnahmen am Haus sind sinnvoll, um den Schaden zu begrenzen oder sogar zu verhindern? Welche helfen am besten und sind trotzdem günstig? Es geht den Forschenden darum, verschiedene Baumaßnahmen ganz konkret auf Kosten und Nutzen zu untersuchen und die vertragliche Gestaltung der Versicherungen in den Fokus zu nehmen. Das bezieht sich beispielsweise auf Rabatte bei den Versicherungsprämien.

An diesem Projekt ist auch Prof. Dr. Andreas Weiß von der Fakultät Design der Hochschule Coburg beteiligt. Er ist spezialisiert auf Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft und Vermessung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Drese von der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit arbeitet Weiß außerdem an einem Citizen-Science-Ansatz zur Gewässerüberwachung und er leitet das DATIpilot-Projekt BauWaOpKliN, in dem ein Baukastensystem entwickelt wird, das Kommunen künftig helfen soll, das Risiko von Hochwasser mit Maßnahmen vor Ort zu minimieren. Kürzlich berichtete der Bayerische Rundfunk über Weiß‘ Forschung am Beispiel des Hochwasserschutzes durch den Goldbergsee in Coburg. Der Coburger Wissenschaftler war Anfang Juni nicht nur in der aktuellen Hochwasser-Sondersendung Brennpunkt des BR live im Fernsehen zugeschaltet, sondern stand als Experte beispielsweise auch in der Sendung „Land und Leute“ auf Bayern 2, auf Antenne Bayern und im Spiegel Rede und Antwort und erklärte auch allgemein im BR-Radio, wie Hochwasserkarten im Internet funktionieren und wie sich Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer informieren können.

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