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8. Mai '24

Mit dem IHK-Preis 2023 wurden Bachelor- und Master-Arbeiten von sechs Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Coburg gewürdigt: Matthia Leyendecker, Astrid Weil-Helmbold, Daniela Weisenberger, Patrick Brockardt-Riemann, Valentin Schäffer und Benedikt Stromer. Die Auszeichnung der gewerblichen Wirtschaft Coburg für herausragende Abschlussarbeiten an der Hochschule Coburg wurde von IHK-Präsident Dr. Andreas Engel und Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel in feierlichem Rahmen im Kreis geladener Gäste im Palais Edinburg überreicht.  

Die IHK-Vollversammlung stellt jedes Jahr ein Preisgeld zur Verfügung, um hervorragende Abschlussarbeiten auch finanziell zu honorieren. „Dieser Preis symbolisiert die Wertschätzung für akademische Exzellenz und den Innovationsgeist, der unsere Region stärkt und bereichert“, betonte Dr. Engel. Und er sei auch ein Symbol für „die Bedeutung, die wir der Förderung unserer akademischen Nachwuchskräfte beimessen“.

Die Master-Arbeit von Preisträgerin Matthia Leyendecker an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften im Studiengang ZukunftsDesign leistet einen bedeutenden Beitrag zur Ergonomie am Arbeitsplatz. Ihr Thema ist „Konzeption und prototypische Entwicklung eines effektiven Systems zur automatisierten Einrichtung des Büroarbeitsplatzes nach anthropometrischen Gesichtspunkten mit dem Ziel der nachhaltigen Verbesserung der individuellen Ergonomie“. Damit wird das zunehmend präsente Problem der ergonomischen Gestaltung in modernen Büroumgebungen adressiert, die immer häufiger auf flexible Arbeitsplatzkonzepte wie Desk- Sharing und Co-Working setzen. Unter Betreuung von Prof. Dr. Barbara Kühnlenz entwickelte Leyendecker einen innovativen Prototyp zur automatischen Anpassung von Tisch, Stuhl und Monitor an die individuellen Körpermaße der Nutzenden, basierend auf deren einmalig erfassten Daten.

Preisträgerin Astrid Weil-Helmbold brillierte zu einem lokalen Thema: „Kultur im Kulissenhaus – Entwicklung eines kulturellen Begegnungsortes im alten Kulissenhaus in Coburg“. Die Studie der Innenarchitektin erkundet an der Fakultät Design innovative Wege zur Revitalisierung dieses architektonischen Juwels Coburgs, mit dem Ziel, es zu einem lebendigen Zentrum für Kultur und Kunst umzugestalten. Sie bewahrt dabei sorgfältig dessen ursprünglichen Geist, indem sie dessen Charakter als Inspirationsquelle und Bühne für kulturellen Austausch und künstlerische Ausdrucksformen neu interpretiert. Durch den Einsatz modernster Techniken, wie der digitalen Punktwolkenvermessung, und unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte gelingt es ihr, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen. Weil-Helmbold verfasste ihre Bachelor-Arbeit an der Fakultät Design im Studiengang Innenarchitektur unter Betreuung von Prof. Dr. Michael Heinrich.

Die Master-Arbeit von Daniela Weisenberger trägt den Titel: „Identifizierung der mikrobiellen Gemeinschaften an biozidhaltigen und -freien Fassaden mittels Next Generation Sequencing“. Sie ist, so Dr. Engel, „ein Beweis dafür, dass wir Gebäudeschutz verbessern und gleichzeitig Umweltrisiken minimieren können, wenn wir mit Wissen, Kreativität und Engagement an die Sache herangehen“. Weisenberger gelang es, eine innovative Nukleinsäure-Extraktionsmethode zu entwickeln und in der Praxis zu etablieren, die es erstmals ermöglicht, DNA aus bislang unerforschten Probenmatrizen – speziell Fassaden – zu extrahieren. Angefertigt wurde die Arbeit an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften im Studiengang Bioanalytik unter Betreuung von Prof. Dr. Matthias Noll.

In seiner preisgekrönten Master-Arbeit hat sich Patrick Brockardt-Riemann tiefgehend mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auseinandergesetzt, einer richtungsweisenden Initiative der Europäischen Union zur Harmonisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie trägt den Titel „Ausgestaltung und aktueller Stand der Corporate Sustainability Reporting Directive, einer umfassenden Nachhaltigkeitsberichterstattung der EU – unter praktischer Bezugnahme auf das Nachhaltigkeitsreporting der Schaeffl er Gruppe“ und entstand an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften im Studiengang Betriebswirtschaftslehre unter Betreuung von Prof. Dr. Christian Wallasch. Sie unterstreicht durch ihre Verbindung von Theorie und Praxis am Beispiel der Schaeffler Gruppe die Bedeutung und die Herausforderungen der CSRD-Einführung die auch für Unternehmen im Coburger Raum mit mehr als 250 Mitarbeitern gilt.

An der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik im Studiengang Autonomous Driving erstellte Preisträger Valentin Schäffer seine Master-Arbeit „Simulative Optimierung von Posen stationärer Umfeldsensoren“. Unter Betreuung von Prof. Dr. Georg Arbeiter widmet er sich einer Schlüsseltechnologie in der Automobilindustrie und Logistik: stationäre Umfeldsensoren für Automated Valet Parking. Um das Ziel maximaler Abdeckung mit minimaler Sensoranzahl zu erreichen, entwickelte Schäffer bei Valeo Schalter und Sensoren GmbH einen Algorithmus, der ein signifikanter Fortschritt in der Praxis ist und bereits in seriennahen Projekten umgesetzt wird.

Brose-Fahrzeugteile ist Industriepartner der Bachelor-Arbeit von Benedikt Stromer zum Thema „Erstellung eines Prognosemodells für Luftschall am Komplettsitz auf Basis der Sitzübertragungsfunktion und Körperschallanregung von Verstellermotoren“, die an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik entstand. Innovative Dämpfungsmaterialien, die Vibrationen und somit Geräusche minimieren, werden ebenso erforscht wie die Integration von smarten Antriebssystemen, die eine sanfte und geräuscharme Verstellung ermöglichen. Auch an der Perfektionierung der Bauweise von Sitzkomponenten wird gearbeitet, um Reibungsgeräusche zu reduzieren. Betreut wurde diese Arbeit von Prof. Dr. Peter Raab.

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