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22. November '21

Die Gesellschaft und die Wirtschaft brauchen Menschen mit Ideen, die unternehmerische Chancen entwickeln, erkennen und umsetzen – und dabei alle Aspekte der Nachhaltigkeit im Blick haben. Dies wollen die Hochschulen in Coburg und Ingolstadt durch die Förderung von unternehmerischem, in die Zukunft gerichtetem Denken und Handeln bei Studierenden unterstützen. Das bayerische Wissenschaftsministerium fördert das Verbundprojekt mit insgesamt gut 1,9 Millionen Euro.

ERIC ist ein Verbundprojekt der Hochschule Coburg und der Technischen Hochschule Ingolstadt, die Abkürzung steht für „Entrepreneurship Track for Regional Impact on Global Challenges“. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von unternehmerischen Lösungen zu Fragestellungen auf regionaler Ebene – und dabei geht es speziell um Lösungen, die positive Wirkung (englisch „Impact“) auf Ökologie und Gesellschaft haben und Antworten auf globale Herausforderungen geben. Gesundheit und Nachhaltigkeit bei Energie, Mobilität, Stadtplanung, Produktion und Konsum gehören dabei zu den großen Themen. Die geplanten Maßnahmen haben die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen als Rahmenwerk und werden in enger Kooperation mit regionalen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik umgesetzt.

Vom Bewusstsein für sozial-ökologische Fragen bis zur Gründung

Mit ERIC wird an den beiden Hochschulen das Potenzial für impact-orientierte Gründungen aktiv gefördert. Die Lernreise bei den in Summe rund 12.000 Studierenden startet bei dem Bewusstsein für sozial-ökologische Fragen in Bezug auf Gründungen und geht nach der Vermittlung und Anwendung von Methoden zur Entwicklung, Bewertung und Realisierung von wirtschaftlich, ökologisch und sozial zukunftsfähigen Unternehmen in Pilot-Vorhaben und Gründungen über. Konkret geplant sind dafür beispielsweise Events wie ein Lab-of-Change-Festival, praxis-orientierte, interdisziplinäre Lehrveranstaltungen und Lab-of-Change Projekte, die den Kern eines neuen Zertifikats „Sustainable & Digital Entrepreneurship“ als fakultätsübergreifendes Angebot der Hochschule Coburg darstellen.

Das bayerische Wissenschaftsministerium hat nun bekannt gegeben, dass es das Verbundprojekt im Rahmen der „Förderung der impact-orientierten Entrepreneurship-Ausbildung“ unterstützt. Sechs Anträge von insgesamt 14 bayerischen Hochschulen und Universitäten wurden bewilligt. Von den rund elf Millionen Euro Fördergeld gehen etwa 1,9 Millionen an ERIC, wobei im Verbund jeweils etwa die Hälfte nach Coburg und nach Ingolstadt fließt. Das Projekt soll 2022 starten und ist auf vier Jahre angelegt.

Ausbildung für eine Generation der Problemlöser und Problemlöserinnen

Wissenschaftsminister Bernd Sibler erklärte in München, ihm gehe es darum, die Hochschulen darin zu stärken, die nächste Generation von Problemlöserinnen und Problemlösern auszubilden, die sich um eine auch in Zukunft lebenswerte Gesellschaft kümmern. „Denn während in der Vergangenheit vor allem ökonomische Effekte wie Umsatz, Gewinn und Rendite bei der Entrepreneurship-Qualifizierung im Vordergrund standen, werden inzwischen auch die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen bei der Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung von Gründungen berücksichtigt. Dafür braucht es neue und integrative Ausbildungsinhalte.“

An der Hochschule Coburg ist die Gründungsunterstützung aktuell dezentral organisiert. An jeder Fakultät gibt es einen Gründungsbeauftragten. Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze waren Unternehmensgründungen in der Region von Anfang an sehr wichtig. „Es ging immer darum, unternehmerisches Denken und Handeln an die Studierenden zu vermitteln. Mit ERIC haben wir dann auch die dafür nötigen Ressourcen.“

Künftig sollen die Entrepreneurship-Aktivitäten in einem Entrepreneurship-Hub gebündelt werden. Strategisch unterstützt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort von der Hochschulleitung und den Entrepreneurship-Experten der Hochschule, unter anderem von der Professorin für Entrepreneurship Dr. Stefanie Wrobel, die den Antrag federführend für die Hochschule entwickelt hat. Sie ist Nachhaltigkeitsbeauftragte der Hochschule und Bindeglied nach Ingolstadt.

Prof. Dr. Felix Weispfenning, Vizepräsident für Transfer und Öffentlichkeitsarbeit erklärt: „Über Creapolis, die Innovations- und Vernetzungsplattform der Hochschule, sowie die institutionelle Beteiligung an verschiedenen Netzwerken ist die Hochschule stark in regionale Gründungsaktivitäten eingebunden.“ Dazu zählen beispielsweise das Innovationszentrum Kronach (IZK), das Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien (FADZ) in Lichtenfels, die Wirtschaft-Innovation-Region-zwischen Rennsteig und Main (WIR) und das Digitale Gründerzentrum Zukunft.Coburg.Digital.





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