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10. Oktober '24

von Andreas T. Wolf

Gerade ist ihre Masterarbeit in einer renommierten Fachzeitschrift erschienen, wie zuvor schon ihre Bachelor-Arbeit. Nun strebt sie ihren Doktor im Promotionszentrum Analytics4Health an der Hochschule Coburg an. Für Katharina Weiß stand Gesundheitsförderung immer im Fokus, denn Gesundheit brauchen alle. Ein Werdegang vom Bachelor bis zum Doktor.

Sie wollte, dass ihre Arbeit einen direkten, praktischen Nutzen für die Menschen hat, darum hat sie sich stets für die Verbesserung der Lebensqualität von gesundheitlich eingeschränkten Personen entschieden. Die Coburger Promovendin Katharina Weiß hat an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit zuerst Integrative Gesundheitsförderung im Bachelor, danach Gesundheitsförderung im Master studiert und mit ihren beiden Abschlussarbeiten gleich zweimal eine Veröffentlichung in renommierten Fachzeitschriften erwirkt.

Außergewöhnlich, wie ihr Betreuer Prof. Dr. Niko Kohls findet: „Katharina Weiß ist mir ziemlich schnell durch Ihre intrinsische Motivation sowie ihre schnelle Auffassungsgabe und nicht zuletzt durch ihre Leistungsbereitschaft aufgefallen. Dass jemand sowohl die Bachelor- als auch Masterarbeit ohne größere Probleme in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichen kann, das ist mir in mehr als 25 Jahre noch nicht untergekommen.“

Psychotherapie über die Augen

In ihrer Bachelor-Thesis „Schmerztherapie mit EMDR […]“ ging es darum, den Einsatz von Schmerzmittel gegen chronisch Kranken zu senken und deren Lebensqualität zu verbessern. Dafür sollte eine „Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)“ -Therapie eingesetzt werden. Das ist eine Psychotherapiemethode, die ihren Ursprung in der Psychotraumatherapie hat. Dabei werden traumatische Erinnerungen fokussiert, während gleichzeitig beidseitige Stimulationen wie Augenbewegungen durchgeführt werden, was die emotionale Belastung und Lebhaftigkeit dieser Erinnerungen reduzieren soll. Inzwischen wird die Methode auch in anderen Bereichen angewandt, zum Beispiel in der Therapie chronischer Schmerzpatientinnen und Patienten.

In ihrer Pilot-Langzeitstudie zeigte die 36-Jährige empirisch, dass der EMDR-Therapieansatz eine Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen ermöglichen kann – alles im Rahmen einer Bachelorarbeit. Diese wurde im Springer Medizin Journal „Prävention und Gesundheitsförderung“ veröffentlicht.

Weniger Krankenhaus durch Meditation

Ihre Master-Thesis „Auswirkungen von Meditation auf gesundheitsförderliche Schutzfaktoren – eine quasi-experimentelle Pilotstudie mit Prä-Post-Vergleich“ ist inzwischen im internationalen Journal „Cardiovascular Diagnosis and Therapy“ erschienen und mit dem Award „Outstanding Authors“ ausgezeichnet worden: „Ich habe untersucht, ob bei Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen die persönlichen Schutzfaktoren, die gesundheitsförderlich sind, durch das Ausüben einer bestimmten Meditationsform gestärkt werden können. Explizit als Schutzfaktoren habe ich mir Resilienz, Selbstmitgefühl und das Kohärenzgefühl angeschaut“, erklärt Weiß. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer sogenannten kontrollierten, nicht-randomisierten Langzeit-Pilot-Interventionsstudie, in die Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen eingeschlossen wurden.

Bei diesen drei Merkmalen habe sich durch das Meditieren kein Unterschied zu vorher gezeigt, allerdings sei das Stresslevel der Personen, die teilgenommen haben, entscheidend gesunken, sagt die Promovendin. „Sie waren auch weniger häufig im Krankenhaus als vor dem Beginn der Meditation und im Vergleich zur Kontrollgruppe, in der Personen waren, die nicht meditiert haben.“ Sie schränkt aber ein, dass die untersuchte Gruppengröße klein war und diese Tendenz erst durch größere Studien sicher bestätigt werden müsste. Für Prof. Kohls sind die Ergebnisse dennoch bemerkenswert: „In Kooperation mit dem Chefarzt für Kardiologie bei Regiomed, Dr. Christian Mahnkopf ist es Katharina Weiß gelungen, Patienten zu finden und zu motivieren und sie selbst hat die Intervention in dem Klinik-Alltag integriert, Daten erhoben und ausgewertet. Das ist eine großartige Leistung!“

Den Hochschul-Kreis schließen

Für Ihre Doktorarbeit befasst sich Weiß mit Endometriose, einer chronischen Erkrankung der Gebärmutter, die zu Schmerzen und Fruchtbarkeitsproblemen führen kann. Betroffene Frauen und ihre Partnerinnen oder Partner leiden häufig sehr, wenn der Kinderwunsch nicht erfüllt werden kann. Bewältigungsstrategien (engl. Coping) für Frauen, die aufgrund spezifischer Krankheitsfaktoren unfruchtbar sind, werden Weiß während ihrer Promotion beschäftigen. „Coping bei Adenomyose-induzierter Infertilität“ ist Thema der Doktorarbeit und dafür hat sie drei Studien geplant.: „Nachdem es nun das Promotionszentrum ,Analytics4Health‘ an der HS gibt, Prof. Dr. Karin Meißner im Bereich der Endometriose-Forschung viel Erfahrung hat und meine Familie in Coburg lebt, war für mich die Entscheidung schnell gefallen.“ Die Arbeit wird federführend von Prof. Meißner als Erstbetreuerin und von Prof. Kohls als Zweitbetreuer betreut.

Den Coburger Studierenden rät Weiß, mutig bei der Job-Wahl zu sein und sich nichts aufzwingen zu lassen: „Verkauft euch nicht unter Wert! Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht, um euren Weg zu finden und euch gesund entfalten zu können. Erkennt den Wert von Gesundheit!“

Das Promotionszentrum Analytics4Health der Hochschule Coburg bündelt Forschungsaktivitäten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen im Kontext ihrer Umwelt nachhaltig zu verbessern und darf Doktortitel vergeben. Ein Abschluss führt zu einem Titel als Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing.

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