4. Dezember '14
Das Gymnasium bereitet seine Schülerinnen und Schüler auf das Abitur vor. Gefragt ist dabei auch eine berufliche Orientierung für die Zeit danach. Mit dem Projekt „Jungingenieur-Pass“ geben das Gymnasium Ernestinum, die Hochschule Coburg, die Industrie- und Handelskammer zu Coburg und vier Coburger Unternehmen 14 Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse die Möglichkeit, den Beruf des Ingenieurs kennenzulernen.
Was macht eigentlich ein Ingenieur? Auf diese Frage bekommen 14 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ernestinums nicht nur theoretische Antworten. Sie lernen vielmehr die Arbeitsplätze von Ingenieuren hautnah kennen, indem sie selbst konstruieren, berechnen, bohren und löten. Am Ende halten sie dann das Ergebnis ihrer Arbeit in den Händen, nämlich ein kleines Flugzeug auf einer Landebahn. Möglich macht dies das Projekt Jungingenieur-Pass. Hier arbeiten das Coburger Gymnasium Ernestinum, die Hochschule Coburg, die IHK zu Coburg sowie die Coburger Unternehmen Kaeser Kompressoren, Waldrich Maschinenbau, Lasco Maschinenbau sowie Brose Fahrzeugteile zusammen.
„Selbst in der naturwissenschaftlichen Fachrichtung kommt Technik im Unterricht kaum vor“, erläutert Dr. Bernd Jakob, Rektor des Gymnasiums Ernestinum. Es gibt zwar Mathematik, Physik und Chemie, aber die technische Anwendung des Wissens spielt dabei fast keine Rolle.
„Das Projekt Jungingenieur-Pass soll den Schülerinnen und Schülern Berufsorientierung geben, deshalb unterstützen wir das Projekt“, stellt Rainer Kissing, Leiter Berufliche Bildung der IHK zu Coburg fest.
Seitens der Unternehmen engagieren sich insbesondere die Ausbildungsleiter in dem Projekt. Rüdiger Hopf (Kaeser), Thomas Köhler (Brose), Georg Pfeuffer (Lasco) und Klaus Damaschke (Waldrich) lassen die jungen Leute an die CAD-Programme und die Drehbank. So lernen sie beispielsweise, wozu man die in der Mathematik gelernten Winkelfunktionen braucht und welche Rolle die Elektrik spielt. An der Hochschule besuchen die „Jungingenieure“ das Institut für Sensor- und Aktortechnik. Institutsleiter Prof. Dr. Gerhard Lindner ermutigt die Schülerinnen und Schüler: „Lernt nicht nur theoretisches Wissen, sondern eignet euch auch handwerkliche Fähigkeiten an.“
„Das Interesse unserer Schüler an dem Projekt ist sehr groß“, betont Dr. Jakob. Deshalb müssen sich die Schüler um die Teilnahme an dem Projekt bewerben und ihre Motivation begründen. Hochschul-Vizepräsidenten Prof. Dr. Jutta Michel freut sich über die zukunftsweisende Kooperation von Gymnasium, Hochschule und regionalen Unternehmen, die dazu beiträgt, junge Leute für technische Berufe zu begeistern.