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7. November '24

von Cindy Dötschel

Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule Coburg, der Stadt Coburg und der Innovativen Sozialarbeit e.V. haben sich getroffen, um die bereits enge Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Herzliche Begrüßungen, überschwängliches Händeschütteln, Gespräche über alte Zeiten und vergangene Projekte: Man könnte an diesem Montagvormittag meinen, man sei bei einem Treffen alter Bekannter. Manche sind zum ersten Mal hier und schauen sich neugierig um. Andere fühlen sich in ihre Jugend zurückversetzt. Throwback, Rückblick, nennen das junge Menschen auf Neudeutsch. Und um die geht es bei dem Treffen im Jugend- und Kulturzentrum „Cosmos“ am Anger, das vielen noch als „Domino“ bekannt sein dürfte.

Zum ersten Mal treffen sich Vertreterinnen und Vertreter des Amts für Jugend und Familie der Stadt Coburg, der Hochschule Coburg und des Trägers Innovative Sozialarbeit (iSO) in dieser Zusammensetzung. Ziel ist es, über die weitere Zusammenarbeit zu sprechen und diese auszubauen. Der Rahmen dafür ist der 2024 geschlossene Kooperationsvertrag „COxScience“ zwischen der Stadt und der Hochschule.

Konzept mit wissenschaftlicher Begleitung

„Wir nehmen unseren Auftrag mehr als ernst“, eröffnet Can Aydin, Dritter Bürgermeister der Stadt Coburg und Leiter des Sozialreferats das Treffen, „die Gesamtkonzeption ,Jugendarbeit 2030‘ ist wahrlich kein Papiertiger.“ Ein Großteil der Ideen wurde bereits umgesetzt – so gibt es in Coburg mittlerweile Streetworker und den Kiosk CoJe in der Rosenauer Straße, beides koordiniert iSO­. Auch deshalb könne man sich in dieser Zusammensetzung am Ort des Geschehens, im Cosmos, treffen.

 

Ein durchgehend orangefarbenes Quadrat ohne zusätzliche Elemente, das an die lebendige Energie erinnert, die oft mit der Hochschule Coburg in Verbindung gebracht wird.     Wir sind eine Hochschule in der Region und für die Region.

Prof. Dr. Stefan Gast

 

Dem schließt sich Prof. Dr.  Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, an: „Wir nehmen unsere Verantwortung ebenfalls sehr ernst. Wir sind eine Hochschule in der Region und für die Region. Ich bin sehr stolz, dass unsere Hochschule die Erstellung der Gesamtkonzeption ,Jungendarbeit 2030‘ durch die Expertise von Prof. Dr. Hellen Gross, Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit und Prof. Björn Bicker, Professor für Kulturarbeit und Community Building, wissenschaftlich begleiten durfte.“

Weiter Weg zum Ziel

Der Stufenplan zur Umsetzung der Gesamtkonzeption sei ein steiler Weg gewesen, verrät Reinhold Ehl, Leiter des Amtes für Jugend und Familie. Der Zeitplan vom Start der Initiative im Januar 2022 über die Vorstellung im Stadtrat im November 2022 bis zur Umsetzung der Maßnahmen mit einem passenden Träger ab März 2023 ambitioniert. Das Besondere: der gesamte Prozess wurde von der Hochschule Coburg wissenschaftlich begleitet.

Doch nicht nur, wie Prof. Dr. Hellen Gross wissen lässt. So wurden Fragestellungen der Arbeitsgruppe „Jugendkultur am Anger“ in eine Lehrveranstaltung des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit integriert. Studierende waren in den Prozess eingebunden, führten beispielsweise Best Practice Analysen und Befragungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Coburg durch. Die Studierenden konnten als Impulsgeber an der Entwicklung ihrer Studienstadt teilhaben. „Ich bin beeindruckt, wieviel von dem, was wir erarbeitet haben, bereits umgesetzt wurde. Das ist toll“, schließt sich Prof. Björn Bicker begeistert an.

Das ist mehr als Standard

Auch iSO ist von dem gemeinsamen Vorgehen begeistert. „Das ist kein Standard, dass sich eine Kommune so intensiv Gedanken zur Jugend- und Kulturarbeit macht. Da ist Coburg ein absoluter Vorreiter“, betont Geschäftsführer Matthias Gensner. Nicht häufig gingen Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft derart Hand in Hand für ein gelingendes Aufwachsen, soziale Teilhabe sowie soziale Gerechtigkeit.

Schlussendlich sind sich alle Teilnehmenden einig: Von der engen Zusammenarbeit und den kurzen Wegen in Coburg profitieren alle drei Seiten. Sei es die Hochschule Coburg, die durch Fragestellungen aus der Praxis den Studierenden ein anwendungsbezogenes und praxisnahes Studium bieten kann. Oder die Stadt Coburg, die die Impulse aus der Wissenschaft für die Stadtentwicklung nutzen kann. Oder iSO, der als Arbeitgeber darauf angewiesen ist, Fachkräfte zu gewinnen und sich gezielt an einem Hochschulstandort ein neues Standbein aufgebaut hat.

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