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18. Mai '20

Beim jährlich stattfindenden internationalen Planspiel der Vereinten Nationen für Studierenden aus aller Welt, dem „National Model United Nations (NMUN)“ , haben zum elften Mal Studierende der Hochschule Coburg mitgewirkt. Zum Abschluss gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die schlechte Nachricht zuerst: Die Reise für die zehn Studierenden der Coburger Delegation nach New York fiel in diesem Jahr leider aus. „Das ist schon sehr schade, es lässt sich aber nun mal nicht ändern.“ Mittlerweile gefasst, berichtet Marie-Christin Beinke über die Absage der Veranstaltung. Denn die Freude überwiegt jetzt. Und das ist die gute Nachricht: es gab Auszeichnungen für die Coburger Delegierten. Zwei sogenannte Position Papers, politische Positionspapiere zum Thema „Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele“ und „Umweltschutz“, wurden ausgezeichnet. Dass die Urkunden nun nicht feierlich in New York verliehen wurden, ist sicher ein Wehrmutstropfen. Genauso wie das Erlebnis, das den Studierenden in der amerikanischen Metropole entging. Das bedauert auch die betreuende Professorin Dr. Claudia Lohrenscheit: „Normalerweise ist National Model United Nations für Studierende aller Fachrichtungen eine einmalige Gelegenheit, die internationale Zusammenarbeit von Staaten und multilateralen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation oder dem Weltkinderhilfswerk live zu erleben.“ Sie berichtet, dass zur Simulation der Arbeit der Vereinten Nationen in New York in manchen Jahren über 6.000 Studierende aus fast allen Staaten der Welt zusammenkommen. “Als Delegierte diskutieren sie in den verschiedenen Gremien zum Teil bis tief in die Nacht. Dieses internationale und interkulturelle Erlebnis ist unersetzbar!“

Dennoch waren schon die Vorbereitungen eine Bereicherung und die Gruppe hat sehr viel Arbeit in die Recherche investiert. Marie-Christin Beinke ist Studentin der Sozialen Arbeit im sechsten Semester. An dem Projekt NMUN hat sie zwei Semester lang gearbeitet. Sie resümiert: “Es war eine Lernerfahrung mit derselben Gruppe strukturiert zwei Semester lang zusammen zu arbeiten. Das war für mich neu.“ In diesem Jahr vertrat Coburg die afrikanische Republik Südsudan. Die Aufgabe war, politische Standpunkte für unterschiedliche Bereiche auszuarbeiten, sowie Vorschläge für Verbesserungen zu machen. Das erfordert, sich in das Land hinein zu versetzen. Darum hat die Gruppe eine Exkursion nach Berlin in die Südsudanesische Botschaft unternommen. Marie-Christin Beinke erzählt begeistert: „Die Diplomaten waren sehr freundlich. Wir hatten morgens einen Termin und da sind beide Botschafter persönlich vorbeigekommen, um uns zu begrüßen. Wir haben zusammen gefrühstückt und uns lange mit einem Botschafter unterhalten.“ Der Botschafter habe sich sehr viel Zeit genommen, um die politische Situation in dem Land zu erklären und über die Kultur zu berichten.

Professorin Lohrenscheit sieht auch das Positive: „Inhaltlich ist die intensive Vorbereitung und das Verfassen von englischsprachigen Positionspapieren zu global bedeutsamen Themen wie Klimawandel, Waffenhandel oder Menschenrechte in jedem Fall ein Gewinn, und stärkt das Verständnis eines „global citizenship“, eines Weltbürgertums – auch wenn dies bis heute noch Utopie ist.“

Das Projekt wurde unter anderem durch Spenden der Hochschule Coburg ermöglicht. Besonderer Dank aller Beteiligten gilt Johnson Matthey für die Spende, sowie der Druckerei DCT.

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