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31. Mai '24

(Pressestelle)

Gut 600 Teilnehmende haben auf der Jahrestagung der DGSA in Jena in über 50 Panels lebendig miteinander diskutiert – auch Studierende und Lehrende der Fakultät Soziale Arbeit waren dabei.

Die Rolle der Klinischen Sozialarbeit als Akteurin im Kontext gesellschaftlicher Transformation wurde in einem eigenen Symposium (moderiert von Eva Wunderer, HAW Landshut) kritisch eingeordnet. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurde herausgearbeitet, wie Klinische Sozialarbeit gesellschaftliche Wandlungsprozesse mitgestaltet und mit welchen Herausforderungen sie dabei konfrontiert ist.

Den Auftakt in diesem Panel haben Julia Gebrande (Hochschule Esslingen) und Marion Mayer (Alice Salomon Hochschule) gemacht, die für strukturelle soziale Ungleichheiten sowie gesellschaftliche Machtverhältnisse und Diskriminierungsformen sensibilisieren. In den Disability Studies, Mad Studies, Queer Studies, Gender Studies, Black Studies u.v.m. werden die gesellschaftlichen Verhältnisse und Konstruktionsprozesse von ,Andersheit‘ ins Zentrum gerückt und Ideen für eine diskriminierungsfreie und barrierefreie oder zumindest -arme Gesellschaft entworfen. Zentrale Frage war: Was kann daraus für das klinisch-sozialarbeiterische Handeln gelernt werden?

Christine Kröger (Hochschule Coburg), Lisa Große (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Gernot Hahn (Klinikum am Europakanal Erlagen) haben – vor dem Hintergrund der ‚person-in-environment‘-Perspektive – Angehörigenarbeit als wichtige Aufgabe Klinischer Sozialarbeit fokussiert. Gravierende psychosoziale Belastungen, schwere Erkrankungen, Krisen und Behinderungen betreffen immer auch das soziale Umfeld einer Person. Daher stellen sich Aufgaben der Angehörigenarbeit in nahezu allen Kernfeldern der Sozialen Arbeit, in der Kinder- und Jugendhilfe ebenso wie in der Altenhilfe, der Hospizarbeit, der Sozialpsychiatrie, der Suchthilfe oder der justiznahen Sozialen Arbeit. Dennoch zeigt ein Blick in die Praxis, dass Angehörigenarbeit oft kaum konzeptionell bzw. institutionell verankert ist und dass die Not und Bedürfnisse von Angehörige viel zu wenig Beachtung finden. Deutlich wurde: Psychosoziale Angehörigenarbeit ist weder auf den Erhalt sozialer Ressourcen zu reduzieren, noch können Belastungen von Angehörigen ,nebenbei‘ bewältigt werden. Letztendlich ist gelingende Angehörigenarbeit hochanspruchsvoll, da sie in ein Gesamtkonzept einzubetten ist, in dem unterschiedliche Hilfen auch aus verschiedenen disziplinären Bezügen (z.B. lebensweltorientierte Unterstützung im Alltag, pflegerisch-medizinische Versorgung,  Psychotherapie und sozialtherapeutische Hilfen) ineinander greifen. Die grundsätzliche Haltung, die Theoriebezüge und das breite Methodenrepertoire der (Klinischen) Sozialen Arbeit bieten jedoch eine gute Basis, um fundierte Angehörigenarbeit zu konzipieren und umzusetzen

Da sozialklinische Diagnostik und Intervention in komplexen Behandlungskontexten zusätzliche und spezifische Kompetenzen braucht, wird derzeit forschungsbasiert an passenden Aus- und Weiterbildungsmodellen gearbeitet. Silke Birgitta Gahleitner (Alice Salomon Hochschule) und Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern) haben entlang eines mehrstufigen Professionalisierungsmodells konkrete Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Klinischen Sozialarbeit zur Diskussion gestellt. Das zugrundeliegende Professionalisierungsmodell akzentuiert zugleich die tiefe Verwurzelung sozialklinischer Fachlichkeit in der Sozialen Arbeit und stellt damit auch einen Anknüpfungspunkt für die dortigen Professionalisierungsdiskurs dar.

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