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15. August '14

Seit eineinhalb Jahren arbeiten in der TechnologieAllianzOberfranken die vier oberfränkischen Hochschulen zusammen. Dr. Barbara Kühnlenz ist eine von vier Koordinatoren. Sie begleitet die Kooperation in Coburg.

Wenn Wirtschaftsinformatiker mit Sozialwissenschaftlern und Demografen gemeinsam forschen, dann müssen sie nicht nur ihr eigenes Fachgebiet im Blick haben, sondern auch das der anderen verstehen. Wenn sie dann auch noch an unterschiedlichen Hochschulen angesiedelt sind, wird die Zusammenarbeit umso herausfordernder. Wie können Nachwuchswissenschaftler von zwei oder drei Hochschulen zusammenarbeiten? Können die Wege für Hochschulwechsler, die nach dem Bachelor an der Uni vielleicht den Master an der Hochschule machen wollen, einfacher gestaltet werden? Welche Projekte kann man gemeinsam angehen, um Kräfte zu bündeln, Kompetenzen zu nutzen?

Das alles sind Fragen mit denen sich Dr. Barbara Kühnlenz beschäftigt. Seit gut einem halben Jahr ist die 34-Jährige wissenschaftliche TAO-Koordinatorin an der Hochschule Coburg. Drei weitere Koordinatoren gibt es jeweils an den Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie der Hochschule Hof. In der TechnologieAllianzOberfranken (TAO) arbeiten die vier oberfränkischen Hochschulen zusammen, um Oberfranken als Wissenschaftsstandort weiter auszubauen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Energie, Mobilität und Gesundheit. TAO überträgt zum Beispiel aktuelle Forschungsergebnisse in die regionale Wirtschaft und unterstützt Unternehmen bei der Lösung technologischer Herausforderungen. Im Bereich des Studiums sollen hochschulübergreifende Lehr- und Studienangebote sowie kooperative Promotionen entwickelt werden. Gefördert wird das aus Mitteln des Freistaates Bayern.

Barbara Kühnlenz betreut für die Hochschule Coburg die Bereiche Lehre und wissenschaftlicher Nachwuchs sowie Finanzen und Forschung. Bis vor kurzem hat sie selbst in der Forschung gearbeitet, zum Thema Sozialverhalten von Robotern an der TU München promoviert. Sie ist dabei das beste Beispiel, wie Interdisziplinarität funktionieren kann. Denn nach ihrem Studium der Psycholinguistik und Sozialpsychologie, hat sie den Doktor in Ingenieurwissenschaften gemacht. „Ein Präzedenzfall“, wie sie sagt, aber möglich, weil Doktorvater und Prüfungskommission im Gutachten genug Technikanteil anerkennen. „Das hat mich auch an TAO gereizt. Dass nicht nur unterschiedliche Institutionen, sondern auch unterschiedlichste Fachbereiche zusammenarbeiten.“ Wenn es gut funktioniere, sei das ein Gewinn für alle Seiten.

Die Weichen dafür stellt sie jetzt gemeinsam mit den anderen Koordinatoren und der TAO-Geschäftsstelle in Bayreuth. Welche Kriterien Studierende erfüllen müssen, die nach dem Bachelor an der Hochschule, zum Master an die Uni wechseln wollen – oder umgekehrt – haben die Koordinatoren zum Beispiel schon definiert. In Zukunft sollen Studierende auch unterschiedliche Bachelor- und Master-Studiengänge kombinieren können. Ein Absolvent des grundständigen Studiengangs „Werkstoffe“ oder „Maschinenbau“ könnte danach den Masterstudiengang „Design“ absolvieren.

„Ich freue mich darauf, die interdisziplinären Potenziale der TAO mit den regionalen Stärken zu verbinden“, betont Kühnlenz. In einem nächsten Schritt werden jetzt Forschergruppen für die einzelnen Schwerpunktthemen aufgebaut.

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