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25. April '24

Warum das Technologietransferzentrum Oberfranken eine gewinnbringende Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Region schlägt.

Innovative Unternehmen, ausgezeichnete Hochschulen und eine hohe Lebensqualität – Oberfranken hat beste Voraussetzungen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Welch wichtige Rolle dabei die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft spielt, zeigte vergangene Woche die Vorstellung des Technologietransferzentrums (TTZ) Oberfranken im Lichtenfelser Stadtschloss. Die hochkarätig besetzte Veranstaltung brachte Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen, die deutlich machten, wie sich die wirtschaftlichen und demografischen Herausforderungen mit klugen Kooperationen, Mut und Selbstbewusstsein meistern lassen.

Frank Carsten Herzog, erster Vorsitzender des FADZ Wirtschaftsverbands, unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung des Technologietransferzentrums Oberfranken: „Mit dem TTZ Digitale Intelligenz läuten wir eine neue Ära des Wissenstransfers in der Region ein. Das wegweisende Projekt hat das Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit der oberfränkischen Wirtschaft und ihrer innovativen Unternehmen weiter zu stärken. Es ermöglicht nicht nur einen Austausch von Ideen, sondern auch die Entwicklung ganz neuer Perspektiven für Unternehmen, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft.“

Kluge Kombination von Kompetenzen

Tatsächlich fügt sich das TTZ optimal in bestehende Strukturen ein und bietet eine kluge Kombination von Kompetenzen: Während die Hochschule Coburg den Schwerpunkt am Standort Lichtenfels auf digitale Kompetenz im Produktlebenszyklus legt, befasst sich die Technische Hochschule Nürnberg am Standort Kronach damit, Künstliche Intelligenz für den Mittelstand nutzbar zu machen.

„Ob Mensch-Roboter-Kollaborationen, der Einsatz von Virtual Reality bei Schulungen, die KI-gestützte Qualitätssicherung in der Glasproduktion oder auch die Früherkennung von Demenz mit Hilfe von Sprachmarkern – die Vielfalt an Forschungsprojekten und Kooperationen ist immens“, erklärte Dr. Johannes Schütz, Geschäftsleiter des TTZ Oberfranken am Standort Lichtenfels. Dies veranschaulichte er gemeinsam mit Prof. Dr. Tobias Bocklet, wissenschaftlicher Leiter am Standort Kronach, anhand konkreter Beispiele. „Das Technologietransferzentrum stellt die Brücke zwischen der akademischen Welt und der Wirtschaft dar und unterstützt Unternehmen bei der Forschung und Entwicklung, der Umsetzung neuer Geschäftsideen und der Optimierung bestehender Prozesse“, ergänzte Bocklet.

Kooperationen und Forschungsprojekte wagen

Den Höhepunkt der Veranstaltung stellte die Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Siegfried Russwurm dar. Unter der Moderation von Andreas Renner von der Hochschule Coburg erörterte der BDI-Präsident gemeinsam mit Philipp Steinberger, CEO der Wöhner GmbH, Gisela Raab, Geschäftsführerin der Raab Baugesellschaft, Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg und Johannes Zeck, Geschäftsleiter des FADZ Zweckverbands, sowohl die Herausforderungen als auch mögliche Lösungsansätze für eine zukunftsfähige oberfränkische Wirtschaft.

„Wir haben in Oberfranken nicht nur einen starken Mittelstand mit einer immensen Innovationskraft, sondern auch eine hohe Lebensqualität. Zu diesen Stärken müssen wir stehen und diese auch selbstbewusst nach außen tragen“, machte Russwurm deutlich. Das Erfolgsrezept der deutschen Wirtschaft sei ein Mix aus großen Systemintegratoren und eben jenen mittelständischen Technologiespezialisten, von denen es in Oberfranken reichlich gebe. „Es gibt viele disruptiv-innovative Ideen hier. Wir müssen die Menschen dazu bewegen, diese gemeinsam zu entwickeln und voranzutreiben. Hier gilt es, entsprechendes Know-how an den Hochschulen zu generieren und dieses Wissen auch zu Geld zu machen. Dafür brauchen wir wiederum entsprechende Vernetzungsmöglichkeiten“, sagte Russwurm.

Dass derartige Vernetzungen bereits erfolgreich genutzt werden, hob Philipp Steinberger, CEO der Wöhner GmbH, hervor. „Innovation ist seit 90 Jahren das Lebenselixier unseres Unternehmens und wir sind sehr froh über die Brücken, die zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Region Coburg-Kronach-Lichtenfels bestehen“, erläuterte Steinberger und ergänzte: „Wir profitieren vom Kontakt zu Studierenden und erhalten hier immer wieder frische Ideen. „Ich kann nur jedem raten, mit Mut voranzugehen und keine Scheu vor Forschungskooperationen zu haben. Die Finanzierung ist durchaus stemmbar und wenn einmal der Kontakt aufgebaut ist, findet sich immer ein Weg, um Innovation auch bezahlbar zu machen“.

Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze

Wie sich im Zuge der Podiumsdiskussion ebenfalls herausstellte, geht mit dem TTZ Oberfranken ein weiterer Nutzen einher: das Angebot attraktiver Arbeitsplätze. „Über einen nachhaltigen Technologietransfer wollen wir natürlich auch den Nachwuchs für die innovativen Möglichkeiten begeistern“, erklärte Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg. Dem stimmte Johannes Zeck vom FADZ Zweckverband zu: „Wir können dem Fachkräftemangel nur begegnen, wenn wir unsere Region und unsere Wirtschaft attraktiv gestalten. Neben dem TTZ ist unsere Zukunftswerkstatt Machbar in Lichtenfels ebenfalls ein wichtiger Baustein, um bei der breiten Bevölkerung, insbesondere bei der jungen Genration, das Interesse für Technologie und Innovation zu wecken.“

Dass sich Oberfranken keineswegs verstecken dürfe, hatte zu Beginn bereits Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner deutlich gemacht, indem Sie auf die höchste Industriedichte Europas verwies und erklärte, dass Oberfranken viermal so viele Hidden Champions und doppelt so viele Patente wie der Bundesdurchschnitt habe. Gisela Raab, Geschäftsführerin der Raab Baugesellschaft, nahm diesen Faden wieder auf und ergänzte ihn um die Vorteile, die der ländliche Raum für den Mittelstand zu bieten hat: „Durch die kurzen Wege und die direkten Kontakte zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik kommen wir hier schnell ins Handeln. Mit dem TTZ Oberfranken und den Institutionen des FADZ haben wir die besten Voraussetzungen, um unsere Region gemeinsam erfolgreich voranzubringen.“

Über den FADZ Wirtschaftsverband

Der FADZ Wirtschaftsverband e.V. bildet das unternehmerische Engagement von mehr als 50 regionalen Mitgliedsunternehmen aus Industrie und Handwerk ab, vertritt deren Interessen und gestaltet Formate und Projekte im FADZ.

Über das FADZ

Ziel des im Jahr 2019 gestarteten FADZ-Projekts ist Aufbau und Betrieb eines Forschungs- und Anwendungszentrum für Digitale Zukunftstechnologien in Lichtenfels / Oberfranken. Das Projekt ist ein Zusammenschluss aus Ehrenamt, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Im FADZ Wirtschaftsverband e.V. bündeln über 50 Unternehmen aus der Region ihre Interessen. Der Machbar e.V. ist die Zukunftswerkstatt des FADZ und bietet Angebote für die breite Öffentlichkeit. Im FADZ Zweckverband ist der politische Wille aus Stadt und Landkreis Lichtenfels organisiert. Der Zweckverband koordiniert die Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg und den öffentlich geförderten Umbau der Immobilie Kirschbaummühle. www.fadz.vision

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