25. Januar '17
„EigenverantSPORTlich“ heißt das Projekt von Benjamin Hahn. Der Student der Sozialen Arbeit ist nicht nur sportbegeistert, er gibt diese Begeisterung auch an andere weiter. Nachdem er sich im letzten Jahr zwei Semester lang mit „Sport-, bewegungs- und körperorientierte Sozialarbeit“ im Rahmen seines Studiums beschäftigte, startete er jetzt sein eigenes Projekt. Das hat er auch auf der diesjährigen studentischen Abschlussmesse „Projekt & Praxis“ vorgestellt.
Einer Sache ist sich Benjamin Hahn sicher: „Ohne den Übungsleiterschein würde ich weiter allein für mich Sport machen. Die Idee, Sport und Soziale Arbeit zusammenzubringen, ist mir erst durch das Projekt gekommen.“ Mit Projekt mein Hahn das Projekt „Sport-, bewegungs- und körperorientierte Sozialarbeit“. Die Studierenden lernen darin, wie sie Sport als Methode der Sozialen Arbeit anwenden können, setzen eigene Projekte um und erwerben sogar den Übungsleiterschein/C-Breitensport. Dieser Schein ermöglicht den Studierenden später als Sozialarbeiter auch sportpädagogisch zu arbeiten.
Einmal inspiriert, verlor Benjamin Hahn, der im fünften Semester Soziale Arbeit studiert, keine Zeit. Neben dem Studium arbeitet er bei einem freien Träger der Jugendhilfe mit straffälligen Jugendlichen. Darüber erfuhr er von einer Ausschreibung der Stadt Hof zur Bewegungsförderung und bewarb sich prompt. Sein Projekt „EigenverantSPORTlich“ konnte überzeugen: die Stadt bewilligte rund 2000,- Euro Fördermittel. Geld mit dem Benjamin Hahn u. a. Sportgeräte beschaffen, Verpflegung während des Sportunterrichts finanzieren und Sportbekleidung kaufen konnte.
"EigenverantSPORTlich" ist ein Bewegungsprogramm, das sich an Anwohner des Hofer Bahnhofsviertels richtete. Dort trainierten junge Flüchtlinge gemeinsam mit deutschen Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen. Dafür baute Benjamin Hahn zu jeder Einheit einen wechselnden Stationenlauf auf, um Kraft, Ausdauer und Koordination der Teilnehmer zu stärken. „Eigentlich hat immer jemand am Ende einer Einheit nach Luft gejapst – was für den Erfolg des Projekts spricht“, sagt der junge Mann augenzwinkernd.
Bei der Bewerbung für die Förderung habe ihm das Wissen aus dem Sportprojekt an der Hochschule Coburg sehr geholfen. „Nützlich war zum Beispiel zu wissen, wie schreibe ich ein Konzept und wie bewerbe ich es anschließend“, erzählt der Student. Seinen Weg vom Projektseminar zum eigenen Konzept stellte er als „best practice“ auf der diesjährigen Abschlusskonferenz „Projekt & Praxis“ vor. Dort präsentierten sich fast 40 studentische Projekte, die sich in den vergangenen zwei Semestern mit Themen wie Weltwirtschaftskrisen, innovativer Ausstellungsgestaltung oder eben Sportsozialarbeit beschäftigten. Neben Informationsständen gab es für die Besucher auch jede Menge Mitmach-Aktionen, Videovorführungen und Vorträge zu erleben. Das Projekt „Sexuelle Belästigung an der Hochschule Coburg“ übergab im Rahmen der Veranstaltung eine Spende an das Coburger Frauenhaus. Um das Catering kümmerte sich die Gruppe „NMUN – National Model United Nations“, die 2016 das Land Südafrika in der Simulation der Vereinten Nationen in Washington vertrat.
Ein bunter Rahmen also für die Präsentation von Benjamin Hahn, der die Veranstaltung aus eigener Erfahrung noch sehr gut kennt. Sein eigenes Projekt lief nun zu Beginn dieses Jahres aus, doch eine Weiterführung ist fest geplant. Aus seinem Teilnehmerkreis hat sich indes eine Trainingsgruppe gegründet, sie sein Programm selbstständig fortführt. „EigenverantSPORTlich“ im besten Sinne.
Alle 39 Projekte des Jahrgangs 2016/17 sind zusammengefasst in der Publikation „Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis“: https://efolder.hs-coburg.de/index.php/s/q1xL9ejI22DZb2f#pdfviewer – gebunden erhältlich bei Franziska Koch (franziska.koch@hs-coburg.de).