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23. August '19

Digitale Medien können auch dem regionalen Einzelhandel nutzen: Neun ausgewählte Coburger Betriebe wurden in einem Kooperationsprojekt der Stadt zusammen mit Studierenden der Hochschule Coburg analysiert und informiert. Damit die Integration moderner Medien in den Unternehmensalltag gelingt, wurden sie anschließend geschult.

Müssen sich Coburger Ladeninhaber heute zwischen einem „Laden vor Ort“ und einem „Geschäft im Internet“ entscheiden? Entweder – oder? Nein. Der stationäre Handel sollte den Online-Handel aber in sein Geschäft integrieren, so lautet eine der Empfehlungen des Projekts „CO:Handel(n): Schulungsprojekt Einzelhandel“ der Stadt Coburg in Kooperation mit der Hochschule Coburg, das sich aus dem übergeordneten Modell „Digitale Einkaufsstadt Bayern“ herausbildete. Die Ergebnisse stellten Prof. Dr. Roland Hertrich, Experte für Marketing und Verbrauchsverhalten der Hochschule Coburg, und sein Team den beteiligten Akteuren am Ende des Sommersemesters vor. Teilgenommen hatten neun ausgewählte Einzelhändler aus Coburg, die bei ihren Bemühungen, ihr Geschäft an die digitale Welt anzupassen, unterstützt werden sollten. Mit dabei waren Optiker, Drogisten, Kunsthandwerker, Fotografen, Juweliere, Orthopädische Schuhtechniker, Mineralienhändler u.a.

Beurteilung der stationären und der Online-Präsenz

Eine neunköpfige Jury, u.a. aus Vertretern des Tourismus und Stadtmarketing/ Citymanagement, der Wirtschaftsförderung, den Medienpartnern und dem Kreativbereich, beurteilte sowohl den stationären Auftritt als auch den Online-Auftritt der betreffenden Einzelhändler. Studierende der Hochschule Coburg  hatten hierfür Bewertungskriterien erarbeitet: Außen- und Ladeninnengestaltung, Warenpräsentation, Beratungsqualität und Inhalt, Gestaltung und Navigation der Geschäftswebsite. Grundlage hierfür waren Ergebnisse bereits durchgeführte Cross-Channel-Checks im Rahmen des Sponsorings zur Digitalen Einkaufsstadt Bayern, bei der verschiedene mediale Kanäle und ihr Zusammenspiel in der Vermarktung von Produkten untersucht wurden.

„Für viele war es interessant zu erfahren, wie ihr Geschäft nach außen hin wirkt. Einige waren nämlich vor Beginn des Projekts unsicher, weil häufig nach einer neuen Idee oder Anstrengung nicht – wie erhofft – mehr Kunden gekommen sind“, so Caroline Rahn, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Coburg.

„Der stationäre Handel wird seine Bedeutung immer behalten“, resümiert Prof. Dr. Roland Hertrich. Er muss mit seinen räumlichen Gegebenheiten leben und daraus das Beste machen.“ Gleichzeitig müsse jeder Einzelhändler aber seine eigene Identität erkennen und mit seiner Zielgruppe abgleichen. Erst dann könnten das Auftreten und die Werbemaßnahmen daran angeglichen werden – vor allem in Hinblick auf die Online-Strategien.

Integration des Online-Handels in das Geschäft

Da Online-Commerce, d.h. elektronischer Handel, weiterhin zunehme und die Bedeutung des Einkaufs via Smartphone oder Tablet wachse, sollte der Online-Handel in das „vor-Ort-Geschäft“ integriert werden. Als Informanten vor dem Kauf, oft sogar als Erstkontakt mit einem Produkt, agieren Social Media – Kanäle wie Facebook oder Instagram, die für den Erfolg jedoch möglichst aktuell, verständlich und leicht erreichbar sein müssen. Sie fungieren teils schon als eigener Vertriebskanal, denn Konsumenten nutzen alle Kanäle zur Information und zum Kauf. Ziel sei es daher, sich in den internetbasierten Kanälen individuell zu repräsentieren, um die Kunden dann für den Kauf oder zumindest die Abholung des bei ihnen bestellten Produkts mit speziellen Anreizen ins Ladengeschäft zu locken.                                                                                                                             

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