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2. Dezember '15

Die Buchreihe „Zwischen den Welten“ zeigt, wie wir von interdisziplinärer Zusammenarbeit profitieren können. Zwei neue Bände widmen sich den Themen Qualität und Zukunft.
Menschen brauchen Qualität – ob im Unternehmen, in der Wissenschaft, an der Hochschule oder in der Tageszeitung. Wie vielseitig die Definition von Qualität ist und von welchen Faktoren sie beeinflusst wird, beleuchten die Autoren im dritten Band der Buchreihe „Zwischen den Welten“.
Althistoriker Prof. Dr. Peter Herz hat sich beispielsweise mit den moralischen Kategorien in der Antike beschäftigt. Wer galt damals als „gut“ und „würdig“? Von welchen Faktoren hing dies ab? Und: Wer legte diese Kriterien fest? „Wir glauben, unsere Demokratie entspricht der der Griechen. Ich muss etwas Wasser in dieses Weinglas schütten“, resümiert Herz. In Athen entschied eine Minderheit über die Mehrheit der Bürger. Die sog. aristoi bestimmten die politischen Entwicklungen und darüber, wer zu ihrem Kreis gehören durfte und wer nicht. Auf die heutige Zeit übertragen, können man daraus drei Dinge lernen, betonte Herz. „Vertrauen Sie keinen Slogans! Hinterfragen Sie alles! Und: Wenn eine Demokratie funktionieren soll, braucht sie mündige und wachsame Bürger.“
Aus Sicht eines Chemikers erläuterte Prof. Dr. Henning Hopf, ob es Nachteile hat, wenn man Qualität zu messen versucht. Er hat sich kritisch mit dem Rankingsystem des CHE – Centrum für Hochschulentwicklung auseinander gesetzt. „Das System wird nicht hinterfragt!“, bedauerte Hopf. Dabei gebe es einige Schwächen. Zum Beispiel, der geringe Rücklauf bei der Befragung der Studierenden. „Ob es noch relevant ist, wenn sechs Prozent teilgenommen haben, lasse ich mal dahingestellt.“ Statt Geld für den Studienführer auszugeben, empfiehlt Hopf, die Informationen auf den Seiten der Studiengänge, Hochschulen und Institute zu lesen.
Weitere Autoren des dritten Bandes von "Zwischen den Welten" sind Simone Bastian (Qualität im Journalismus), Sabine Braunersreuther (Qualitäten Älterer im Arbeitsmarkt), Prof. Dr. Eckardt Buchholz-Schuster (Qualität im Recht), Prof. Barbara Fuchs (Qualität in der Innenarchitektur), Dr. Gerhard Knothe (Messung wissenschaftlicher Qualität), Prof. Mark Phillips und Sandra Scalici (Der emotionale Wert von Marken), Prof. Dr. Ralf Reißing (Softwarequalität) und Prof. Dr. Elke Schwinger (Lebensqualität und Ethik).
Band 4 der Buchreihe ist die Monografie „Jenseits der Kristallkugel. Ein Lesebuch zur Zukunft und zu ihrer Vergangenheit“. Der Althistoriker Dr. Josef Löffl setzt darin Mechanismen der Vergangenheit in Verbindung mit der Zukunft und der Gegenwart. Wenn es beispielsweise um die Frage geht, was Innovationen auszeichnet, bringt Löffl die Mythen der alten Griechen ins Spiel. Auch der Frage, ob Zukunft vorhersehbar ist, geht er nach.
Die Qualität in der Wissenschaft sei der Dialog, betonte Herausgeber Prof. Dr. Jürgen Krahl bei der Buchvorstellung. „Zu diesem Dialog wollen wir mit der Buchreihe anregen und den Blick der Leser für das eigene Fachgebiet weiten.“ Ein wissenschaftlicher Blog (zdw.hs-coburg.de) begleitet die Reihe. Sie erscheint im Cuvillier Verlag Göttingen und ist Teil des Angebots der TAC Academy des Technologietransferzentrum Automotive der Hochschule Coburg.

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