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19. Juli '23

Im Rahmen des TAO Themenjahres Gesundheit lädt die Hochschule Coburg zu einem Veranstaltungsabend zum Thema Krebs ein. Wissenschaftler:innen und Expert:innen aus der Praxis geben Einblicke in die aktuelle Forschung und Entwicklung.

Die Diagnose „Krebs“ ist immer ein einschneidendes Erlebnis, das Betroffene nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und sozial belastet. Umso wichtiger ist es, bei der Behandlung von Krebs neben der Tumorerkrankung auch das Wohlbefinden der Betroffenen im Blick zu haben. So gibt es inzwischen zahlreiche Angebote zur Steigerung der körperlichen und psychischen Lebensqualität während und nach der akuten Tumorbehandlung. Darum geht es beim TAO-Themenabend am Dienstag, 25. Juli, ab 18 Uhr im MEAT in der Alten Kühlhalle (Schlachthofstr. 1, Coburg).

Das Klinikum Coburg bietet unter der Leitung von Chefarzt Dr. Klaus Post ein bundesweit einzigartiges Therapieprogramm zur Behandlung von chronischen Schmerzen bei Krebs an, das im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes neben medizinischen auch psychologische und komplementärmedizinische Therapieverfahren mit einbezieht. Darüber hinaus hilft die Psychoonkologie den Betroffenen beim Umgang mit der Erkrankung an. Das ist, wie die Ärztin Dr. Stephanie Geidies zusammenfasst, nicht nur für das psychische Wohlbefinden wichtig, sondern beeinflusst auch körperliche Prozesse; denn die Forschung hat gezeigt, dass gedankliche und emotionale Prozesse auch Einfluss auf die Selbstregulation des Körpers haben, zum Beispiel auf das Immunsystem.

An der Selbstregulationsfähigkeit des Körpers setzen auch naturheilkundliche Therapieverfahren an. Gerade während einer Tumortherapie können diese Verfahren laut der Ärztin Dr. Cornelia Antwerpen dazu beitragen, häufige Begleiterscheinungen, wie Erschöpfungssyndrom, Polyneuropathie sowie Ängste und Schlafstörungen, zu lindern. Natürlich wird auf diesem Gebiet auch intensiv geforscht. Prof. Dr. Karin Meißner von der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit der Hochschule Coburg stellt hierzu Forschungsergebnisse vor, die alle darauf hinweisen, dass auch die Betroffenen selbst dazu aufgerufen sind, aktiv an ihrer Heilung mitzuwirken: „Eine unserer Studien hat ergeben, dass sich eine Woche Hochseesegeln äußerst positiv auf die Psyche und Lebensqualität von jungen Menschen mit Krebserkrankung auswirken kann.“ Dieses Angebot der „Segelrebellen“ ist eine von mehreren Initiativen weltweit, die sich zum Ziel gesetzt haben, dass Krebserkrankte mit Hilfe von Outdoor-Aktivitäten und in der Gemeinschaft mit anderen Betroffenen ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit zurückerlangen. In einer weiteren Studie ergaben sich erste Hinweise, dass eine spezielle Form von spiritueller Meditation Menschen mit nicht mehr heilbarer Krebserkrankung sowie ihren Angehörigen helfen kann, ihr seelisches Gleichgewicht nicht zu verlieren. „Voneinander lernen, füreinander da sein, miteinander wachsen“, das ist auch das Motto der Kontaktstelle Selbsthilfe in Coburg, deren speziellen Angebote für Krebserkrankte Frau Feuerbach-Heim vorstellen wird.

Der Abend richtet sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Stefan Kalkhof von der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit der Hochschule Coburg. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu offenem Austausch mit den Referent:innen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Zur besseren Planung wird um Anmeldung unter diesem Link gebeten. Im Rahmen des Themenjahres gibt es viele Aktionen zum Thema Gesundheit – unter anderem noch einen weiteren Themenabend zu Demenz Mitte September.

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