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26. Januar '21

Studierende aus Coburg und von anderen Hochschulen aus verschiedenen Ländern treffen sich im digitalen Raum zu einem internationalen, interdisziplinären Experiment: Gemeinsam gestalten sie ihre Städte als Klangprodukte.

Bopp, bopp, bamm! Jemand wirft einen Tennisball gegen eine Wand, gegen ein Tor. Die Geräusche findet nicht jeder unbedingt spannend. Aber für Designer können sie das Rohmaterial für ein Produkt aus Klang sein. „Vor ein paar Jahren haben wir so etwas schon einmal gemacht: Damals haben Studierende die Aluminiumhülle des Hochschulparkhauses gespielt wie ein Instrument, wie mit Drumsticks wurden unterschiedliche Töne des Gebäudes angeschlagen“, erklärt Architektur-Professor und Stadtforscher Mario Tvrtkovic. Jetzt geht es in einem internationalen, interdisziplinären Workshop darum, einen Sound der Stadt zu gestalten.

Am Freitag startet das digitale Projekt „City resonance“ von sieben Hochschulen und Universitäten aus Deutschland, England, der Türkei, Spanien und Japan. Seit einigen Jahren arbeiten Studierende, Dozentinnen und Dozenten während der Biennale in Venedig zusammen, aber während der Pandemie ist eben einiges anders. Zwölf Studierende der Fakultät Design der Hochschule Coburg sind dieses Jahr beteiligt. Sie werden mit Kommilitonen aus den anderen Orten in interdisziplinäre Online-Teams aufgeteilt. Gemeinsam erarbeiten sie Videos zum Thema „Klang- und Resonanzraum Stadt“.

Prof. Mario Tvrtkovic und Prof. Michael Haverland, Auslandsbeauftragter des Bachelor-Studiengangs Innenarchitektur, organisieren und begleiten den Coburger Teil der Veranstaltung, die von der Hochschule Mannheim initiiert wurde. „Auch für Dozentinnen und Dozenten ist es eine gute Gelegenheit, sich während der Pandemie auf internationaler Ebene auszutauschen “, sagt Tvrtkovic. „Für unsere Studierenden ist es Teil ihrer Studienleistung. Ihre Arbeit im Workshop wird benotet.“

Online-Exkursion in verschiedene Städte

Es gehe aber auch bei den Studierenden darum, dass sie gemeinsam arbeiten, obwohl sie an unterschiedlichen Orten sind. „Sie stimmen sich in Videokonferenzen ab, entwickeln eine Idee, gehen in ihre Stadt und suchen typische Geräusche. Oder sie produzieren selbst welche.“ Je nach Region können manche wegen Corona-Regelungen nicht einfach losziehen und Sounds aufnehmen. Trotzdem beschäftigen sie sich im Workshop mit diesem speziellen Aspekt und lernen so die Stadt kennen. „Es ist ein Raum, in dem vielfältige Geräusche entstehen.“ Auch diese sind in der Pandemie anders: „Beispielsweise, wenn in Großstädten kein Flugzeuglärm mehr zu hören ist und stattdessen Vogelgezwitscher wahrgenommen wird.“

Die Studierenden kommen nicht nur aus unterschiedlichen Städten, sondern auch aus verschiedenen Disziplinen. Sie haben unterschiedliche Zugänge zum Thema und lernen von- und miteinander. Aber am Ende werden sie ihre Sounds zu einem Produkt verschmelzen.

Das Ergebnis sind inzwischen hier zu sehen.

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