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22. Juni '23

Beim deutschlandweiten Wettbewerb „Auf die Plätze – Citizen Science in deiner Stadt“ hat es nur ein Projekt aus Bayern in die Runde des Vorentscheids geschafft: Mit „Sommer im Grünen“ wollen die Hochschule Coburg, die Oskar-Hacker-Stiftung, der Green Deal der Stadt Coburg und die Gemeinde Ahorn gemeinsam den Klimaschutz stärken. Wer das unterstützen möchte, kann jetzt online für das Projekt abstimmen auf https://www.citizenscience-wettbewerb.de/.

Wir alle sind Teil des Klimawandels – als Betroffene, aber auch als Verursachende. Der Gedanke hinter dem Projekt „Sommer im Grünen“ ist: Viele kleine Beiträge können zusammen große Wirkung erzielen. Mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sollen deshalb alltagstaugliche und leicht nachbaubare Ideen für klimafreundliche und sommerfeste Garten- und Grünanlagengestaltung entwickelt und erprobt werden. „Die Konzepte sollen zum Nachbauen und Weiterexperimentieren einladen“, erklärt Prof. Dr. Niko Kohls. „Damit wir im Coburger Land auch in Zukunft trotz mehr Hitze und Trockenheit den Sommer im Grünen genießen können!“ Kohls forscht und lehrt an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit der Hochschule Coburg und leitet das Projekt. Es ist das einzige in Bayern, das es in den Vorentscheid des Wettbewerbs „Auf die Plätze – Citizen Science in deiner Stadt“ von Wissenschaft im Dialog und dem Museum für Naturkunde in Berlin geschafft hat. Wer das bayerische Team unterstützen möchte, kann seine Stimme online abgeben: ab sofort bis einschließlich Freitag, 21. Juli unter https://www.citizenscience-wettbewerb.de/.  

Versuchsflächen im Schlosspark

Das Projektteam hat sich vor wenigen Tagen auf Schloss Hohenstein in der Gemeinde Ahorn getroffen, um die Konzeption abzustimmen. Als Versuchsflächen werden im Schlosspark ein Kräuterlabor entstehen, ein Klima-Insektenschloss und ein cooles Feuchtbiotop. Zur Entwicklung der Konzepte werden wissenschaftlich fundierte Methoden gemeinsam mit Entdecker:innen und Forscher:innen der Zivilgesellschaft angewendet. In partizipativen Workshops sollen Experimente zum Wasserhaushalt bei verschiedenen Pflanz- und Bodenkombinationen stattfinden und auch zur Klima-Optimierung in Insektenhotels und der Förderung von Temperaturausgleich und Biodiversität durch passende Oberflächengestaltung geforscht werden. Bei allen Experimenten werden die Bürger:innen auch in die Datenerhebung und -auswertung aktiv einbezogen. Um zu prüfen, ob das Konzept aufgeht, nimmt das Projekt auch unter die Lupe, wie sich durch das gemeinsame Forschen die Achtsamkeit und Selbstwirksamkeit in Bezug auf gemeinsam getragene klimafreundliche Maßnahmen im Coburger Land verändern.

„Wir freuen uns, den Schlosspark von Schloss Hohenstein als Experimentierfeld zur Verfügung stellen zu können“, sagt Ralph Veil, Vorstandsvorsitzender der Oskar-Hacker Stiftung. „Der Schlosspark schafft mit seinem Ambiente ein tolles Lernumfeld zum Ausprobieren und Wohlfühlen.“ Er soll in den kommenden Jahren im Hinblick auf den Klimawandel umgestaltet werden. „Den Sommer im Grünen genießen“ biete dafür einen wunderbaren Aufschlag.“ Zusätzlich findet das Projekt im Makerspace von CREAPOLIS der Hochschule Coburg einen kreativen Ort, an dem gewerkelt, vorbereitet und nachgebaut werden kann. So können die erarbeiteten Ideen dann für andere Standorte wie beispielsweise Pausenhöfe, Unternehmensgelände, Außengelände von Pflegeeinrichtungen adaptiert werden. 

Ein starkes Netzwerk

Martin Finzel, Bürgermeister der Gemeinde Ahorn, unterstützt das Projekt gern: „In Ahorn werden bereits aktive Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen. Wir begrüßen, dass über das Projekt die Bürgerinnen und Bürger noch stärker in die lokalen Anpassungen einbezogen werden.“ Karin Engelhardt von der Stadt Coburg ergänzt: „Wir wollen mit „Den Sommer im Grünen genießen“ alle interessierten Bürger:innen aller Altersstufen zum Mitforschen einladen. Dafür suchen wir auch den Kontakt zu Naturschutzverbänden, Bildungseinrichtungen, Sozialen Institutionen sowie Unternehmen. Der Green Deal 2030 bietet dafür eine sehr gute Plattform.“ Prof. Kohls ist überzeugt: „Das Miteinander macht nicht nur Spaß und bringt eine wertvolle Lernerfahrung – so bildet sich auch ein starkes Netzwerk. Dadurch werden alle Beteiligten entsprechende Maßnahmen zukünftig leichter durchführen und als Multiplikator:innen wirken können. “

Das Vorting

Im Rennen mit neun weiteren Finalist:innen hat das Projektteam bis Ende Juli Zeit, die Projektidee weiter auszuarbeiten. Ende September wählt die Wettbewerbsjury drei Konzepte aus. Außerdem fließt die Online-Abstimmung in die Bewertung ein. Wer Fragen  zum Projekt hat oder wissen möchte, wie ein Verein oder eine Institution beim Projekt dabei sein können, kann sich an die Hochschule Coburg wenden: Katrin Schwuchow und Monika Schnabel geben Auskunft unter research-office@hs-coburg.de oder 09561 / 317 8062.

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