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25. November '24

von Cindy Dötschel-Langbein

Nicht nur die Wanderausstellung „Wir bauen Bayern“ am Campus Design kam gut an – zum Abschluss fand kürzlich auch eine Fishbowl-Diskussion statt. Dabei hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, auf dem Podium Platz zu nehmen und sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

­­Ein zukunftsfähiges Bayern entsteht durch den achtsamen, regenerativen Umgang mit Landschaften, Gebäuden und Infrastruktur. Hier verschmelzen Baukultur, Ressourcenschonung, Treibhausgasreduktion, hochwertige öffentliche Räume und Lebensqualität im Alltag. Um Ressourcen und Energie effektiv zu sparen, bieten der Umbau und die Modernisierung bestehender Gebäude und Infrastrukturen großes Potenzial. Nur wenn dieses Potenzial genutzt wird und nicht neu gebaut oder abgerissen wird, kann Bayern klimaneutral werden. Bislang werden diese Erkenntnisse in der Praxis oft unzureichend umgesetzt. Normen, Richtlinien und Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind noch nicht auf die Schonung und Wiederverwendung von Flächen und Ressourcen sowie den Erhalt der in der Umwelt gebundenen „grauen Energie“ ausgerichtet. Was ist also tun? Wie passen wir in der Praxis Werte, Ziele und Entscheidungsprozesse an, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden? Welchen Beitrag kann die Hochschule Coburg mit ihren Bauvorhaben zu diesen Zielen in Forschung, Lehre und Transfer leisten?

Aus dem Publikum aufs Podium

Diese Fragen diskutierten kürzlich Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Forschung Lehre und Praxis an der Hochschule Coburg bei einer Fishbowl-Diskussion. Die Veranstaltung war zugleich die Finissage der Wanderausstellung Verkehr „Wir bauen Bayern. 150 Jahre Hochbau in Bayern“ des staatlichen Hochbaus. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, auf dem Podium Platz zu nehmen und sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Prof. Mario Tvrtković, Professor für Städtebau und Entwerfen an der Hochschule Coburg und wissenschaftlicher Sekretär der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL), führte thematisch ein. Er betonte, wie wichtig eine integrative Planung mit Fokus auf die Reduktion von Ressourcenverbrauch, Abfallaufkommen und Flächeninanspruchnahme ist. Außerdem appellierte er an den Staat, ein Vorbild in Sachen Umbaukultur zu werden. Tvrtković warb darüber hinaus für eine transformative Planungskultur in der Hochschullehre.

An der Diskussion beteiligten sich außerdem Ulrich Delles, Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg, Stefan Reiss-Schmidt, Stadtdirektor a.D. der Landeshauptstadt München und Mitinitiator des bundesweiten Bündnis Bodenwende und Dr. Mattias J. Kaiser, Kanzler der Hochschule Coburg. Die Diskussion, moderiert von Dr. Markus Neufeld vom Referat Transfer & Entrepreneurship der HS Coburg, reichte thematisch vom nachhaltigen Umbau über Ressourcenschonung bis zur Klimaneutralität 2040 – alles mit dem Ziel, Perspektiven zu schaffen, wie wir Bayern zukunftsfähig gestalten können. Die Runde war sich einig: Wir brauchen mehr Allianzen, mehr Mut, auch experimentelle Gebäudetypen im Bestand bei öffentlichen Bauten zu erproben sowie mehr Dialog und Austausch zu diesen Themen.

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