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18. Juli '19

Prof. Dr. Roland Hertrich und Prof. Dr. Ralf Schwarz wurden beide zum Wintersemester 1990 in den damaligen Fachbereich Allgemein-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der FH Coburg berufen. Nun verlassen sie zum Ende des Sommersemester 2019 auch zeitgleich die Hochschule Coburg.

Der Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Heinrich Schafmeister würdigte beide als geschätzte Kollegen, die die Fakultät 29 Jahre geprägt und wesentlich zu ihrer Entwicklung beigetragen haben. Professor Schwarz vertrat die Fachgebiete Buchführung und Unternehmensbesteuerung. Dekan Schafmeister charakterisierte ihn als „die Zuverlässigkeit in Person“, die ihre Aufgaben gelassen und pragmatisch-kompetent anging. Professor Hertrich kam als Fachmann auf dem Gebiet der Marktforschung an die damalige FH Coburg. „Sie versprühen bei uns in der Fakultät bis heute jugendlichen Charme und ihre Begeisterungsfähigkeit ist ansteckend“, lobt Dekan Schafmeister seinen Kollegen.

Die Sinkgeschwindigkeit von Vorgängen im Posteingangskorb

In einer kurzweilig mit einem Augenzwinkern vorgetragenen Abschiedsvorlesung widmete sich Professor Hertrich dem Thema „Über die Sinkgeschwindigkeit von Vorgängen im Posteingangskorb“. Der Postkorb und seine moderne Form, das E-Mail-Postfach, sei seiner Auffassung nach in der wissenschaftlichen Literatur unterrepräsentiert. Dabei ließe sich beispielsweise das Warteschlangenmodell gut auf die Frage anwenden: Wie wird der Stau abgearbeitet? Außerdem entwarf Professor Hertrich eine „Typologie der Postkorbbearbeiter“. Sie umfasst den Gewissenhaften, der das Fundament einer jeden Bürogemeinschaft darstellt. Zudem den Sammler, der ein ausgeklügeltes Ordnersystem erstellt und den Kreativ-Lässigen: „Der ist eine Herausforderung für sein Team.“

Da – zumal im Zeitalter des E-Mail-Postfachs – eine Strategie des Überlebens erforderlich ist, könne man immer das Neueste zuerst bearbeiten oder eine ‚Beschwerde gesteuerte Bearbeitung‘ anwenden. Sieht man das Postfach dagegen als Metapher für das Leben, sollten immer die schönen Dinge obenauf liegen, so der Rat des Ausscheidenden an seine verbleibenden Kolleginnen und Kollegen.

Professor Schwarz und Professor Hertrich bedankten sich bei den Kolleginnen und Kollegen ihrer Fakultät für die vielfältige Unterstützung und meinten: „Wir werden Sie vermissen.“

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