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12. Januar '17

Mechanik, Statik, Technisches Darstellen oder Baustoffkunde – das sind die Fächer die üblicherweise auf dem Stundenplan eines Bauingenieurs stehen. An der Hochschule Coburg durften sich Studierende des Bauingenieurwesens auch gestalterisch austoben: Bei einem studentischen Ideenwettbewerb haben sie Häuser für Asylbewerber entworfen.

Lisa Hofmann und Charlott Walter (5. Semester) heißen die Gewinnerinnen des Ideenwettbewerbs, den die BDB Bezirksgruppe Coburg und die Zimmerer-Innung Coburg ausgelobt haben. Ihr Entwurf hat die Jury vor allem wegen der exakten und detaillierten Ausarbeitung überzeugt. Architektonisch anspruchsvoll sei das geforderte streng limitierte Raumprogramm umgesetzt worden. „Durch die versetzten Ebenen fügt sich der Entwurf wie selbstverständlich in die Topographie ein und erzeugt gleichzeitlich durch die größere Höhe im Aufenthaltsbereich ein gut proportioniertes Raumgefühl“, erklärt Oliver Lederer, Architekt und Lehrbeauftragter an der Hochschule Coburg, der auch die Idee für den Wettbewerb hatte.

35 Studierende haben teilgenommen. Ihre Aufgabe war es, ein Haus zu entwerfen, in dem vier minderjährige unbegleitete Asylbewerber leben und arbeiten können. Die Ausgangssituation war zwar fiktiv, aber durchaus realistisch: Der Bauherr besitzt ein Grundstück vor den Toren von Coburg. Das dort zu verwirklichende „Modul“ sollte nachhaltig sein und auch an anderer Stelle realisiert werden können, um die Flüchtlingsnot zu lindern. Als Material sollten die Studierenden Holz verwenden, die gewünschte Bauweise –Holzrahmenbau.

„Wir haben überlegt, wie das Haus aussehen könnte und erstmal ein riesen Modell geplant“, erzählt Lisa Hofmann. „Dann wurde uns aber klar, dass wir viel platzsparender denken müssen. Also haben wir alles über den Haufen geworfen und neu angefangen.“ Die Holzplatten, die zum Bau des Moduls verwendet werden haben ein genormtes Maß. Daran orientieren sich die Studentinnen und versuchen so wenig Verschnitt wie möglich zu produzieren. Wichtig ist ihnen, den wenigen Platz so effizient wie möglich zu nutzen. Sie verzichten auf Flure, gestalten den Wohnbereich möglichst offen und machen sich sogar über die Möbel Gedanken. „Die Zimmer sollten alle gleich groß werden, sodass jeder sein eigenes Zimmer bekommt“, sagt Hofmann. „Weil wir zwei der vier Zimmer aber kleiner machen mussten, haben wir dort dafür Hochbetten eingeplant, sodass wieder mehr Raum entsteht.“ Der Studentin hat das großen Spaß gemacht. „Normalerweise berechnen wir eher, diesmal konnten wir auch gestalterisch tätig sein. Das war am Anfang zwar ungewohnt, aber wir haben uns da glaub ich gut reingefunden.“

600 Euro Preisgeld gab es für die beiden Erstplatzierten. Insgesamt stellten die Regierung von Oberfranken, der BDB Coburg und die Zimmererinnung Coburg 1600 Euro für Prämien bereit.

Die Platzierungen im Überblick:

  • 1. Preis: Lisa Hofmann mit Charlott Walter
  • 2. Preis: Patrick Döbel  mit Alexander Gebhart
  • 3. Preis: Percy Joachim Dull mit Maximilian Schultheiß
  • 4. Preis: Jochen Böhnlein mit Florian Vetter
  • Anerkennung: Christian Gahn mit Dominik Eichelsdörfer

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