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9. Oktober '24

(Pressestelle)

Fehlender Absatz, drohender Personalabbau: Der Druck auf die deutsche Automobilindustrie wächst. Das trifft Autobauer wie Zulieferer – und in der Metropolregion Nürnberg sind etwa 500 kleine und mittlere Automobil-Zulieferer ansässig. Besonders im Raum Coburg ist die Branche stark vertreten. Hier geht es im April 2025 bei der „Zukunftswerkstatt Automotive Metropolregion Nürnberg“ darum, wie örtliche Unternehmen den bislang größten Wandel der Branchengeschichte meistern können. Die Hochschule Coburg unterstützt die Veranstaltung.

Die Herausforderungen der Zulieferbranche sind am 2. April 2025 Thema der „Zukunftswerkstatt Automotive Metropolregion Nürnberg“ im Kongresshaus Rosengarten in Coburg. Es ist der dritte große Branchentreff des Projekts transform_EMN. Dabei werden Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Verwaltung über den Wandel der Automobil-Zulieferindustrie diskutieren und Lösungen für zukunftsfähiges Handels aufzeigen.

Automobile Transformation bietet hohes Potenzial für Raum Coburg

Im Kongresshaus Rosengarten traf sich jetzt das Organisations-Team des Projekts transform_EMN zur Vorbereitung mit Coburger Beteiligten des Netzwerks. Die Automotive- und Maschinenbaubranche hat besonders für den Wirtschaftsstandort Coburg eine hohe Bedeutung. „Mit einem Anteil von gut zehn Prozent der Beschäftigten in der Automobilwirtschaft liegen wir in Deutschland im oberen Drittel“, sagte Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. „Gleichzeitig befindet sich der Raum Coburg in den automobilen Chancenfeldern – also Elektrifizierung, Vernetzung oder Automatisierung – unter den Top-Regionen. Die Transformation bietet also hohes Potenzial für unsere Region, das es zu nutzen gilt. Die   Zukunftswerkstatt Automotive bietet die optimale Gelegenheit, die relevanten Akteure miteinander zu vernetzen.“

 

  Wir freuen uns sehr, dass die Zukunftswerkstatt Automotive Technologie- und Wissenstransfer in der Region gemeinsam mit vorantreibt und die Branche und Wissenschaft vor Ort zusammenbringt.

     Prof. Dr. Felix Weispfenning

 

Mögliche Wege in eine erfolgreiche Zukunft zeigen die wissenschaftlichen Partner des Projekts transform_EMN auf: Der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAPS), das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) und die Hochschule Coburg. Vizepräsident Prof. Dr. Felix Weispfenning betont: „Die Hochschule Coburg ist bereits lange und eng mit der regionalen Automotive-Branche verzahnt, profitiert von Impulsen aus der Praxis und orientiert sich an regionalen Bedarfen in der Zulieferindustrie.“ Weispfenning ist gespannt auf die Veranstaltung im kommenden Jahr: „Eine ländlich strukturierte Region wie der Raum Coburg kommt um Vernetzung nicht herum, weshalb wir uns sehr freuen, dass die Zukunftswerkstatt Automotive im April kommenden Jahres Technologie- und Wissenstransfer in der Region gemeinsam mit vorantreibt und die Branche und Wissenschaft vor Ort zusammenbringt.“

Weitere Stimmen zur Transformation der Branche

Peter Reiß, Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Oberbürgermeister der Stadt Schwabach erklärt: „Für uns geht es um die Zukunft der Beschäftigung der Menschen in der Region. In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben das Projekt transform_EMN und die Zukunftswerkstatt Automotive gezeigt, wie wichtig Vernetzung, Wissenstransfer und Kooperation für das gemeinsame Meistern der Transformation sind.“

Die Dietz GmbH in Neustadt bei Coburg ist ein Beispiel dafür, wie die Branche die Transformation erfolgreich angehen kann: „Wir spüren Kostendruck und Veränderungen im Automotive-Geschäft schon seit vielen Jahren und haben entsprechend die Erschließung neuer Märkte aktiv vorangetrieben“, sagt Geschäftsführer Matthias Dietz. Die Präzisionsfedern, Stanz-Biegeteile und hybriden Baugruppen des Unternehmens sind mittlerweile auch beispielsweise in OP-Robotern oder Haushaltsgeräten zu finden. „So konnten wir unseren Automotive-Anteil von ursprünglich 75 auf aktuell unter 50 Prozent senken. Geholfen haben uns hierbei unter anderem regionale Netzwerke für Unternehmen, damit die Erschließung neuer Geschäftsfelder gelingt.“

Die Perspektive der Beschäftigten vertritt im Projekt das gewerkschaftsnahe IMU Institut. Nicole Ehrsam, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Coburg, sagt: „Ganz besonders angesichts des Fachkräftemangels können wir in der aktuellen Krise in der Autozulieferbranche nur vor überstürztem Personalabbau warnen und rufen Unternehmen in der Region dazu auf, andere Möglichkeiten der Kosteneinsparung zu prüfen. Andernfalls wird es später in konjunkturell besseren Zeiten extrem schwierig werden, qualifiziertes Personal zu finden.“

Sebastian Straubel, Landrat des Landkreises Coburg außerdem: „Das Coburger Land zählt zu den am dichtesten industrialisierten Standorten Deutschlands und ist gerade in der Automobilzulieferbranche besonders stark aufgestellt. Es freut mich sehr, dass namhafte Unternehmen und Hidden Champions aus unserer Region den Transformationsprozess innovativ angehen und sich von Beginn an bei transform_EMN aktiv engagieren!“

Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, weiter: „Mit dem regionalen Automotive-Zielbild, das unter Federführung der IHK Nürnberg für Mittelfranken entstanden ist, geben wir der ansässigen Branche eine Perspektive. Im Projektverlauf haben wir feststellen können, dass Vernetzungsangebote vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen mit wenig Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zugutekommen. Von politischer Seite ist die Branche aber auf langfristige Unterstützung, etwa angesichts der hohen Energiepreise, sowie eine verlässliche Planbarkeit und den Abbau von Bürokratie angewiesen.“

Die Veranstaltung in Kürze

Die „Zukunftswerkstatt Automotive Metropolregion Nürnberg“ findet statt am Mittwoch, 2. April 2025, im Kongresshaus Rosengarten in Coburg. Passend dazu wird von Dienstag, 8. März, bis Dienstag, 6. April 2025, eine Wanderausstellung gezeigt: „Futur II – Mobilität 2050 in der Metropolregion Nürnberg – Wie wir es geschafft haben werden“ wird in der Herrngasse 3-5 (neben Gasthaus „Goldenes Kreuz“) zu sehen sein. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum Nürnberg.

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