Das häufig inhaltsleere Reden von Nachhaltiger Entwicklung und ihren „drei Säulen“ Ökologie, Ökonomie und Soziale Beziehungen hat einen gigantischen Verschiebebahnhof der Verantwortung eröffnet, der bis heute hervorragend funktioniert. Um das Hin und Her auf diesem Gelände nicht länger hinzunehmen, stellt der Rödentaler Nachhaltigkeitsforscher Fritz Reheis drei Thesen zur Diskussion:

1. Wirkliche Nachhaltigkeit ist eine Frage der Zeit. Nachhaltig ist eine Entwicklung nur dann, wenn Ähnliches wiederkehrt, wenn sie also prinzipiell wiederholbar ist. Dem Fortschreiten darf die Bodenhaftung nicht verloren gehen.
2. Das Erfordernis der Wiederholbarkeit ist allumfassend. Es betrifft nicht nur den Umgang mit der Natur, sondern auch den Umgang mit anderen Menschen und den Umgang des Menschen mit sich selbst, die Achtsamkeit für Körper, Seele und Geist.
3. In der Praxis geht es vor allem um die fundamentale Anerkennung von Eigenzeiten, um ein kluges Ein- und Aufteilen von Zeit. So besehen geht es in der Nachhaltigkeitspraxis im Kern um den Respekt vor jenen Zeiten, die unsere Sorgearbeit in einem umfassenden Sinn erfordert und die Sorge für die Umwelt, die Mitwelt und sich selbst einschließt.

Wann

Freitag, 21. Juni 2024 | 15:45 - 17:15 Uhr

Wo

Kulturfabrik Cortendorf

Referent

Prof. Dr. Fritz Reheis, Wissenschaftler und Publizist, Rödental

Moderation

Bea Weigle, Dipl.-Sozialpäd. (FH), Fakultät Soziale Arbeit
Prof. Dr. Christian Holtorf, Wissenschafts- und Kulturzentrum, beide Hochschule Coburg