Chinesische Studierende wollen anwendbares Wissen

Montag. 16. November 2009 (Dr. Margareta Bögelein)
Frau Xu Liqin (mi.) besuchte mit sechs chinesischen Professoren ihrer Universität Hangzhou die Hochschule Coburg. Sie tauschten sich über weitere Kooperationsmöglichkeiten mit Prof. Dr. Klaus Ruthenberg (hinten re.) aus.
Frau Xu Liqin (mi.) besuchte mit sechs chinesischen Professoren ihrer Universität Hangzhou die Hochschule Coburg. Sie tauschten sich über weitere Kooperationsmöglichkeiten mit Prof. Dr. Klaus Ruthenberg (hinten re.) aus.

Delegation der Universität Hangzhou an der Hochschule Coburg

Was schätzen chinesische Studierende an der Hochschulausbildung in Deutschland? Auf diese Frage gibt Xu Liqin, Leiterin des Auslandsamtes der Zheijang University of Science and Technology in Hangzhou, eine eindeutige Antwort: „Wir schätzen die praxisnahe Ausbildung, die Projektarbeit und die starke Verzahnung von Theorie und Praxis.“ Aus diesem Grund kooperiert ihre Universität auch in erster Linie mit deutschen Fachhochschulen. Die Antwort von Frau Xu Liqin kommt in perfektem Deutsch, denn sie studierte Germanistik an der Universität Hannover. Und sie ist auch die Initiatorin der Partnerschaft mit der Hochschule Coburg, die sie bereits 2004 in die Wege geleitet hat.

Bei ihrem aktuellen Besuch ging es ihr und den sechs Professoren ihrer Universität darum, diese Kooperation zu vertiefen, Erfahrungen auszutauschen und Lerninhalte aufeinander abzustimmen. „Es ist kein reiner Freundschaftsbesuch. Unsere Beziehungen sind bereits so gefestigt, dass wir auch über aktuelle Herausforderungen sprechen können“, stellt Prof. Dr. Klaus Ruthenberg, Dekan der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften, fest. Aktuell studieren sechs junge Frauen und Männer aus Hangzhou im Studiengang Physikalische Technik nach dem „2+3-Modell“. Das bedeutet: Sie kommen nach einem zweijährigen Grundstudium in ihrer Heimat nach Coburg. Hier folgen drei Jahre mit einer einjährigen Eingliederungsphase und einem zweijährigen Studium, das mit einem Doppel-Bachelor abschließt.

Parallel dazu können deutsche Studierende an der Universität Hangzhou studieren. Für die Zukunft wird darüber nachgedacht, einen gemeinsamen Studiengang einzurichten, in dem die Stärken der beiden Hochschulsysteme eingebracht werden.