Coburger Studis bekommen Energiepreispauschale als erste

Donnerstag. 16. März 2023 (Natalie Schalk)
Daniela Kreissl-Jakob, Leiterin der Abteilung Studienangelegenheiten, freut sich, dass die Studierenden in Coburg die 200 Euro bekommen. Foto: Natalie Schalk / Hochschule Coburg

Studierende in Deutschland können die Energiepreispauschale in Höhe von 200 Euro seit Mittwoch, 15. März, beantragen – die ersten Studis der Hochschule Coburg haben das Geld aber bereits auf dem Konto. Was hier besonders ist und welche Rolle dabei das PRIMUSS-Team spielt, erklärt Daniela Kreissl-Jakob, Leiterin der Abteilung Studienangelegenheiten.

Die meisten Studierenden in Deutschland lassen sich jetzt ihren Online-Ausweis freischalten, melden das BundID-Konto an, bekommen dann Zugangsdaten ihrer Hochschule und können den Antrag stellen. Daniela Kreissl-Jakob lächelt: „In Coburg ist all das schon passiert.“ Bevor die Antragsphase bundesweit begann, gab es eine Pilotphase, um einen reibungslosen Start zu gewährleisten. Coburg war Pilothochschule. „Wir haben alles bereits am 28. Februar zur Verfügung gestellt bekommen. Das bayerische Wissenschaftsministerium hat uns wirklich toll unterstützt – und bei uns in Coburg hängt viel Herzblut an dem Projekt. Wir wissen, dass die Studierenden das Geld dringend benötigen.“ Bereits gegen 21 Uhr am 28. Februar hatten alle knapp 5000 Zugangsberechtigten der Hochschule Coburg über das Campusmanagement-System PRIMUSS die nötigen Infos und ihre individuellen Zugangsdaten. „Ab diesem Zeitpunkt konnten sie die 200 Euro beantragen.“ Zwei, drei Tage später ist das Geld auf dem Konto. „Die Berechtigung wurde ja im Vorfeld bereits geprüft und wenn die Daten, die der Studierende eingibt, dazu passen, ist rechtlich alles geklärt und die Auszahlung funktioniert schnell.“

„Superschnell, stabil, innovativ“

Was überhaupt so kompliziert war? Rentnerinnen und Rentner zum Beispiel haben die Energiepreispauschale längst erhalten. Aber sie bekommen ohnehin Leistungen vom Staat und das Geld wurde einfach mit der normalen Monatszahlung überwiesen. Bei Studierenden musste die Anspruchsberechtigung eben erst festgestellt werden. Das war Aufgabe der Hochschulen, die diese Daten dann verschlüsselt ans Bundesportal weitergaben. Die PRIMUSS-Teams an der Hochschule Coburg und der Technischen Hochschule Ingolstadt haben die notwendigen Online-Tools erstellt.  PRIMUSS steht für „Prüfungs-, Immatrikulations- und Studentenverwaltungs-Software" und ist ein Campusmanagementsystem, das digitale Lösungen für verschiedenste Themen des Studierendenlebens zur Verfügung stellt. Außer der Hochschule Coburg gehören zehn weitere Hochschulen zum Verbund. Ob Meldung der Krankenversicherung, Studienverlaufsbescheinigung oder die Möglichkeit, digitale Bezahlsysteme zu nutzen: PRIMUSS sorgt dafür, dass Prozesse digitalisiert werden. Dementsprechend kam in Coburg nicht infrage, dass Material zur Energiepreispauschale per Post verschickt wird. „Ich bin stolz auf unsere Teams in Coburg und Ingolstadt“, sagt Dr. Matthias J. Kaiser, Kanzler der Hochschule Coburg und stellvertretender PRIMUSS-Geschäftsführer. „Den Part, den wir als Hochschule und auch insgesamt als Verbund beeinflussen können, haben wir superschnell, stabil und innovativ umgesetzt.“

Das gibt es bei vielen Portalen: PIN per Mail, dann auf dem Portal freischalten

Im Hintergrund wurde unter anderem das Dokumentenmanagement-System angepasst, individuelle Schreiben und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung bereitgestellt. „Uns war auch wichtig, den einfachsten Weg für unsere Studierenden herauszufinden“, erklärt Kreissl-Jakob. „Wer keine elektronische ID auf dem Ausweis und auch kein Elster-Zertifikat hat, kann sich mit der PIN freischalten. So wie man es von vielen Portalen kennt. Das ist relativ einfach.“ Es wurde für alle Studierenden ein individueller, 36-stelliger Zugangscode generiert und mit der PIN zu Verfügung gestellt. Und deshalb haben die ersten Studis in Coburg das Geld bereits bekommen. Für das PRIMUSS-Team und die Fachabteilung, also der Abteilung Studienangelegenheiten, hing daran eine Menge Arbeit. Aber das ist Kreissl-Jakob nicht anzusehen. Sie strahlt: „Wir freuen uns für unsere Studierenden!“