Facebook im Unternehmens-Visier

Freitag. 28. Oktober 2011 (Cindy Heinkel)
Worauf es ankommt: Christian Martin, Abteilungsleiter Online-Marketing & Media bei der BAUR Versand GmbH und Co. KG, sieht den Kunden als gleichberechtigten Partner.

Ideenwerkstatt der Fakultät Wirtschaft rückte Social Media ins Blickfeld der Unternehmen

Mit dem ersten Kontakt zum Kunden lässt sich viel gewinnen – aber auch alles verlieren. Unternehmer aller Branchen stehen in Zeiten von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. vor neuen Herausforderungen, was die Kunden-Werbung und -Bindung anbelangt. Die diesjährige „Ideenwerkstatt“ der Hochschule Coburg griff dieses komplexe Thema auf und brachte unter dem Motto „Persönlichkeit Kunde – Wege zum Geschäftserfolg“ Unternehmer der Region, Vertreter der Industrie- und Handelskammer zu Coburg sowie Studierende und Professoren der Fakultät Wirtschaft an einen Tisch.  

Wie wichtig es ist, den Kunden als gleichwertigen Partner zu verstehen, verdeutlichte Christian Martin, Abteilungsleiter Online-Marketing & Media bei der BAUR Versand GmbH und Co. KG in seinem Auftakt-Vortrag. Der Weg zum Kunden sei vielschichtiger geworden, ein dicker Katalog mit bunten Bildern im Postkasten reiche für die Werbung längst nicht mehr aus, so Martin. In drei parallel laufenden Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer dann intensiver mit der Frage, wie Kunden beispielsweise mittels neuer Medien gezielt erreicht werden können, wie über Mitarbeiter-Zufriedenheit auch Zufriedenheit bei den Kunden erzeugt wird und wie dies letztlich in Empfehlungs- und Loyalitätsmarketing umgesetzt werden kann.  

Die „Ideenwerkstatt“ ist in erster Linie als Veranstaltung gedacht, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst intensiv einbringen und gemeinsam an neuen Lösungsansätzen arbeiten können. Genau das hat auch den geschäftlichen Leiter des Sportlands Coburg, Rainer Falch, und zwei seiner Mitarbeiter angesprochen: „Wir haben uns für einen Tag aus dem Alltagsgeschäft ausgeklinkt, um uns bei der Ideenwerkstatt neue Impulse zu holen“, sagt Falch. Speziell das Thema soziale Netzwerke im Internet hatte ihn interessiert. Der Austausch mit Referenten und anderen Unternehmern hat ihn bestärkt, dass soziale Netzwerke durchaus zur Kundengewinnung beitragen können, jedoch sensibel damit umgegangen werden muss.

Sabine Braunersreuther ist Geschäftsführerin und Projektkoordinatorin von „50plus in Oberfranken“. Die Regionalinitiative zur Verbesserung der Chancen Älterer auf dem Arbeitsmarkt bedient in ihrer täglichen Arbeit unterschiedliche Adressaten. Einerseits die Unternehmen, die qualifiziertes Personal suchen und andererseits Arbeitslose und Arbeitssuchende, die älter als 50 Jahre alt sind und teils seit längerer Zeit erfolglos einen Job suchen. „Wir wollen uns weiterentwickeln und nicht auf der Stelle treten – sowohl der Arbeitsmarkt als auch die Arbeitswelt verändern sich, da müssen wir uns mit bewegen“, sagt Sabine Braunersreuther. Deshalb beteiligte sie sich auch an der „Ideenwerkstatt“. „Es ist toll, dass man hier vor Ort eine solche Veranstaltung angeboten bekommt.“

Zum vierten Mal hatte die Fakultät Wirtschaft der Hochschule Vertreter von Unternehmen der Region sowie Wissenschaftler und Studierende zu dieser Veranstaltungsreihe eingeladen.