Jahresausstellung des Kunstvereins in Szene gesetzt

Montag. 02. Dezember 2013 (Pressestelle)
Ein Blick in die aktuelle Jahresausstellung
Die studentische Projektgruppe mit Projektleiter Wolfram Richter (vorne)
Tobias Nonn und Michael Müller bei der Montage der Lichtinstallation.

Ein Ausstellungskonzept, das neugierig macht und Überraschungen bereithält! Nach diesem Motto gestalteten 23 Innenarchitektur-Studierende der Hochschule Coburg die Jahresausstellung 2013 des Kunstvereins Coburg. Es galt, die 225 von einer hochkarätig besetzten Jury auserwählten Werke mit unterschiedlichsten Themen und Charakteren in einem relativ kurz gesteckten Terminrahmen zu platzieren.

Ziel war es, nicht nur die Attraktivität der Ausstellung, sondern auch die Vielseitigkeit der Raumanordnung im Gebäude des Kunstvereins Coburg auszunutzen. Wie nun den Ausstellungsaufbau organisieren, nach welchen Gesichtspunkten? Sollte es Harmonie sein oder Widerspruch erwecken? Die studentische Projektgruppe legte besonderen Wert auf Sichtachsen, um durch eine perspektivische Zentrierung bestimmte Blickfänge und Schwerpunkte zu schaffen. Dafür stehen an dem einen Ende der Gebäudelängsachse drei großflächige Bilder Pate. Die erreichen genau an dieser Stelle beim Kunstbetrachter durch ihren Bildausdruck mit entsprechender Mimik der beiden Männerköpfe und der Gestik ihrer Arme das Gefühl eines „zum Altar Hin-Schreitens“ und sie sollen den Besucher in die Ausstellung hineinziehen. Dagegen „warten“ am anderen Ende der Gebäudelängsachse feuerrote Tomaten, wie zum Pflücken durch den ausgestreckten Arm.

Die räumlichen Gegebenheiten in der Eingangshalle, die Öffnung des Raumes durch ein Atrium, ermöglichte zugleich die vertikale Kunstbetrachtung aus einer anderen Geschoßhöhe. So sorgen Spiegelungen einer Plastik in einem Wasserbecken gleich im Eingangsbereich für ein besonderes Ambiente. Aber noch bevor der Besucher der diesjährigen Jahresausstellung das Haus betritt, sollte er sich von der Stadt kommend, vorbei an der Reithalle über den Hofgarten dem Gebäude nähern. Hier erlebt er besonders in den Abendstunden einen durch Licht inszenierten Blickfang einer Plastik im Gebäude.

Die Auswahl der einzelnen Arbeiten in den verschiedenen Raumbereichen ist von Farbstimmungen und gleichen inhaltlichen Themen geprägt. So platziert sich ein Schiffsrumpf vor einem Panorama mit Stadt- und Flussmotiv in gleicher Farbstimmung. Wichtig für das Gestaltungskonzept war, dass das Haus mit seinen zwei Geschossen als eine Einheit wirkt. Dass also auch Arbeiten, die an einem entfernten Ort stehen, nicht als abgehangen oder zweitranging wirken.

„Mit unserem Gestaltungskonzept möchten wir dem Kunstbetrachter auf dem Weg zur und durch die Ausstellung indirekt zur Seite stehen“, sagt Wolfram Richter, der das Praxisprojekt betreute. Der Architekt lehrt in der Fakultät Design der Hochschule Coburg. Er freut sich über das Engagement der Studierenden, besonders des „harten Kernes“ und über die gute Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Kunstvereins. „Mir ist es wichtig, dass die Studierenden durch Praxisprojekte die Chance erhalten, das Tätigkeitsfeld eines Innenarchitekten frühzeitig und direkt kennenzulernen“, so Wolfram Richter. Neben den deutschen Studierenden waren auch zwei Erasmusstudentinnen aus der Türkei an dem Projekt beteiligt.

Die Jahresausstellung 2013 des Kunstvereins Coburg ist noch bis 15. Dezember 2013 zu besichtigen. Weitere Infos hier

Beteiligte Studierende: Denise Bildstein, Alena Dziedzitz, Theresa Erhardt, Stefan Filipp, Jonas Hamacher, Havva Karapinar, Isabel Kaufmann, Sophie Knittel, Felix Meyer, Caroline Meyer-Günderoth, Julia Müller, Luisa Nawrath, Magdalena Nemitz, Maria Ochsner, Sophia- Teresa Prölß, Julia Schätzlein, Mira Schlegl, Christina Schmitt, Laura Schütze, Theresa Simon, Daniel Tauer, Lia Tchipeva

Erasmus-Studierende: Harika Erdem, Sebil Spath

Spezielle Lichtakzente: Dipl.-Ing. Innenarchitekt Michael Müller, Hochschuldozent, Tobias Nonn, B.A. Innenarchitektur

Projektleiter: Dipl.-Ing. Arch Wolfram Richter, Hochschuldozent

Fotos: Wolfram Richter