Zwei neue Bachelorstudiengänge an der Hochschule

Montag. 14. Juni 2021 (Pia Dahlem)
Zukunftstechnologien
Zukunftstechnologien ist einer der neuen Studiengänge / Foto: Hochschule Coburg

Ab Oktober gibt es zwei neue Studiengänge an der Hochschule Coburg: Mit Sensorik und Zukunftstechnologien haben technikinteressierte junge Menschen ganz neue Möglichkeiten. Und auch ein Auslandsstudium lässt sich bestens integrieren.
Maximilian Büttner schreibt gerade seine Bachelorarbeit im Studiengang Technische Physik. Er hat 2017 die internationale Variante „Engineering Physics“ gewählt und das zweite Studienjahr an der Partnerhochschule in Shanghai verbracht. „Da wir in Coburg eine eher kleine Hochschule sind, ist die Betreuung der Studierenden und die Organisation des Auslandsjahres sehr gut.“ Mit seinen vielen Erfahrungen im Gepäck berät er gerne Studieninteressierte und rührt auch mal die Werbetrommel für die neuen Studiengänge.

Studiengang Sensorik

„Sensoren sind sozusagen die Sinnesorgane der Maschinen und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken“, beschreibt Prof. Dr. Wolfram Haupt die unsichtbaren Helfer. Man findet sie in Autos, Smartphones und Haushaltsgeräten. Auch in der Industrie 4.0 werden sie immer wichtiger und sind Bestandteil der intelligenten Fabrik. Darum war es ein logischer Schritt, einen eigenen Studiengang „Sensorik“ anzubieten. Haupt ist Dekan und Studienfachberater der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften. „Der Studiengang Sensorik wird in Zusammenarbeit mit unserem stärksten Forschungsinstitut, dem ISAT (Institut für Sensor- und Aktortechnik) angeboten, was den Studierenden viele Möglichkeiten bietet.“ Man kann zum Beispiel ab dem zweiten Semester als studentische Hilfskraft am ISAT an Forschungsprojekten mitwirken. „In den Projekten sieht man von Anfang an, was es bedeutet wissenschaftlich zu arbeiten, und wie man mit Firmen und Industriepartnern kooperiert“, bekräftigt Josefine Schlemmer. Sie ist Mitarbeiterin an der Fakultät und hat die neuen Studiengänge mitentwickelt. „Im Praxissemester und bei der Abschlussarbeit ist man jeweils in unterschiedlichen Unternehmen tätig. So bekommt man viele Einblicke und eine gute Orientierung für das spätere Berufsleben.“ Und da stehen Ingenieurinnen und Ingenieuren die Türen offen: Ob in der Automobilindustrie, der Luftfahrttechnik, in der Medizintechnik und sogar in der Lebensmittelindustrie sind sie gefragt.

Studiengang Zukunftstechnologien

„Bei dem neuen Studiengang Zukunftstechnologien ist das Besondere, dass die jungen Leute sich ihren Studienplan individuell zusammenstellen können, ganz nach ihren Neigungen“, erzählt Wolfram Haupt nicht ohne Stolz. „Im zweiten Semester findet ein Orientierungskolloquium statt. Da wählen die Studierenden aus, was sie in den Technologiewahlpflichtfächern machen möchten.“ Haupt erklärt weiter: „Grundsätzlich können alle Fächer gewählt werden, die an der Hochschule Coburg und an unseren ausländischen Partnerhochschulen angeboten werden.“ Dafür, dass der rote Faden bei der Wahl der Fächer erkennbar bleibt, sorgt eine persönliche Beratung. So können beispielsweise Mikrofluidik und Biosensorik, Photonik und Lasertechnik und elektrochemische Energiespeicher, aber auch Fächer aus dem Maschinenbau, der Automobiltechnologie oder der Elektrotechnik kombiniert werden. Josefine Schlemmer ergänzt: „Die freie Fächerwahl bietet die einzigartige Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Studium zu einem aktuell relevanten Thema aus der Technik zu ergreifen. Die Inhalte werden dabei in der Praxis vertieft, was das Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften von dem an einer Universität unterscheidet.“ 

Wenn Maximilian Büttner die Möglichkeit gehabt hätte, Zukunftstechnologien zu studieren, dann: „hätte ich einen Management-Baustein für mich ausgewählt.“ Und er hätte sicher wieder die internationale Variante Emerging Technologies gewählt. Bei dieser kann man im dritten und vierten Semester an einer der Partnerhochschulen in China, Kanada oder den Niederlanden studieren. Jede dieser Hochschulen hat eigene fachliche Schwerpunkte. „Durch die gute Organisation kann man ein Studium mit einem Auslandsjahr in der Regelstudienzeit abschließen, das ist in jedem Fall ein Vorteil“, findet Büttner. In den darauffolgenden Semestern an der Hochschule Coburg sind die Vorlesungen dieses Studienzweigs überwiegend in englischer Sprache. Der Studiengang Zukunftstechnologien ist ideal für junge Menschen, die technisch vielseitig interessiert sind und gerne selbst entscheiden, welche Fachgebiete sie kennenlernen wollen.
Die Fakultät Angewandte Naturwissenschaften bietet neben dem Studienbereich Bioanalytik verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge im Bereich Physikingenieurwesen an. Der Studiengang Technische Physik belegt im aktuellen CHE-Ranking bundesweit einen Spitzenplatz.

Die Partnerhochschulen

USST Shanghai
In China kooperiert die Hochschule Coburg mit der University of Shanghai for Science and Technology (USST). An dieser technischen Universität studieren rund 22.000 Studierende in 15 Fakultäten. Die USST pflegt vielfältige Partnerschaften mit Universitäten weltweit. Die Studierenden können dort in der Fakultät Optoelektronik studieren.

Universität Twente
Die Universität Twente ist eine moderne Campus-Universität in den Niederlanden. Der internationale Bachelorstudiengang Advanced Technology vermittelt in einzigartiger Weise breites technisches Wissen und kombiniert projektbezogen und multidisziplinär verschiedene natur- und ingenieurwissenschaftliche Disziplinen.

Universität Winnipeg
Die Universität Winnipeg befindet sich im englischsprachigen Teil Kanadas, genauer gesagt in Manitoba. Studierende belegen während ihres Auslandssemesters dort den Studiengang Physik. Dieser ist auf Teilchen- und Festkörperphysik spezialisiert und arbeitet dazu eng mit dem Forschungsinstitut TRIUMF in Vancouver zusammen.