Hochschule Coburg im „EU Innovation Valley“

Montag. 29. Juli 2024 (Pressestelle)
Prof. Dr. Felix Weispfenning - Foto: Danny Wiegand / Hochschule Coburg
Prof. Dr. Martin Synold - Foto: Natalie Schalk / Hochschule Coburg

Die EU-Kommission hat die Metropolregion Nürnberg als Regional Innovation Valley ausgezeichnet. Das bestärkt auch die Aktivitäten der Hochschule Coburg im Innovationsdreieck Coburg – Kronach – Lichtenfels.

Das Label ist eine offizielle Anerkennung der Europäischen Union für ein leistungsfähiges regionales Innovations-Ökosystem. Die Metropolregion punktet dabei insbesondere auch bei der Verzahnung von Industrie und Forschung – ein Thema, für das sich Prof. Dr. Felix Weispfenning als Vizepräsident für Transfer der Hochschule Coburg besonders einsetzt: „Bei Forschungsaktivitäten an einer Hochschule für angewandten Wissenschaften geht es darum, die wissenschaftlichen Ergebnisse in konkrete Anwendungen, zu den Unternehmen und den Menschen zu bringen.“

Innovationen für gesellschaftlich bedeutende Fragen

Das Kooperative Technologietransferzentrum (TTZ) Oberfranken Digitale Intelligenz am Standort Lichtenfels hilft mit Additiven Fertigungsverfahren (industrieller 3D-Druck) und Künstlicher Intelligenz (KI) für Engineering und Produktion, die Innovationskraft des Mittelstands im ländlichen Raum zu stärken. Unternehmen aus der Region können Ideen oder Projekte vorschlagen. KI ist aber auch Thema des neuen Coburg University Research Center for Responsible Artificial lntelligence (CRAI), das im Herbst offiziell eröffnet wird. Prof. Dr. Martin Synold, Vizepräsident für Forschung erklärt: „Hier bündelt die Hochschule Coburg ihre etablierte, konkrete und angewandte Forschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.“ Innovativ und ethisch nachhaltig: So will die Hochschule die Technologie einsetzen.

Bei der Forschung an der Hochschule Coburg geht es um Innovationen, die einen Beitrag zu zukunftsweisenden und gesellschaftlich bedeutenden Fragen leisten – von der Sozialforschung über Gesundheitsförderung bis zu nachhaltigen Energiesystemen oder beispielsweise auch dem autonomen Fahren. Dieses Thema der Shuttle-Modellregion Oberfranken rund um den Hochschulstandort Kronach steht beispielhaft auch für die dynamische Kraft im Innovationsdreieck Coburg – Kronach – Lichtenfels. Gemeinsam mit innovativen Partnerinnen und Partnern gelingt es auf vielfältige Weise, Brücken zwischen Forschung und Praxis zu schlagen.

Innovationscommunity im Innovation Valley

Die Metropolregion Nürnberg ist eines von insgesamt zwölf deutschen Innovation Valleys (EU-Innovationstäler). Die Auszeichnung soll die Sichtbarkeit der Metropolregion als zentrale europäische Innovationsregion erhöhen. „Die Innovationstäler veranschaulichen den europäischen Mehrwert und zeigen die Stärken ortsbezogener Innovationen zur Bewältigung der brennenden Herausforderungen unserer Zeit“, sagte EU-Kommissarin Elisa Ferreira.

Für die Auszeichnung Regional Innovation Valley wurden Regionen mit vielseitiger Forschungslandschaft ausgewählt. Die hohe Innovationskraft bestätigt das von der EU-Kommission herausgegebene European Innovation Scoreboard (RIS): Die Metropolregion gehört zur Spitzengruppe der Strong Innovators. Durch die Vernetzung ihrer wichtigsten Innovations-Akteure sollen regionale Innovations-Ökosysteme gestärkt, Innovationslücken geschlossen und die Innovationsleistung Europas verbessert werden.

Ein Beispiel, wie das funktioniert ist die Zusammenarbeit im Projekt „InTra-Bau“, das im Herbst startet. Die Fakultät Design der Hochschule Coburg, die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und die Handwerkskammer für Oberfranken widmen sich vor dem Hintergrund der aktuellen Krise der Baubranche nachhaltigem und klimagerechten Bauen im Bestand und in der Denkmalpflege. Ziel ist es, einen Beitrag zur Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Klimaneutralität im Bausektor zu leisten. Durch den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Handwerk soll das vernachlässigte, in Denkmälern und tradierten Handwerkstechniken gespeicherte Wissen über nachhaltige, klimafreundliche Bautechniken und -materialien nutzbar und durch die Verknüpfung mit modernen Technologien für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Bauen im Bestand innovationsfähig gemacht werden.

Aus 500 Anträgen hat die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung InTra-Bau kürzlich als eine von 20 Innovationscommunities zur Förderung ausgewählt. Und mit der jüngsten Auszeichnung der EU-Kommission startet Frankens Innovationscommunity im fränkischen „EU Regional Innovation Valley“.