Mia-Seeger-Preis für Coburger Studentinnen

Donnerstag. 24. Oktober 2013 (Pressestelle)
Theresa Schinagl (links) und Nadja Roth (rechts) freuen sich über den Mia-Seeger-Preis 2013.
Die preisgekrönten Entwürfe Ilham/Inspiration...
...und pulmO Kit.

Die Coburger Produktdesign-Studentinnen Nadja Roth und Theresa Schinagl sind mit dem Mia-Seeger-Preis 2013 ausgezeichnet worden. Dieser wird für herausragende Studien- und Abschlussarbeiten vergeben.

64 Nachwuchsdesigner aus ganz Deutschland haben sich beworben, doch gleich zwei Coburger Studentinnen konnten sich bei der Jury durchsetzen. Der Mia-Seeger-Preis ist nicht nur Anerkennung für hervorragendes Design, auch der soziale Nutzen und die Nachhaltigkeit der Produkte spielen eine ausschlaggebende Rolle bei der Entscheidung. Nadja Roth und Theresa Schinagl haben mit ihren Entwürfen „pulmO kit“ und „Ilham/Inspiration“ beide Anforderungen erfüllt. „pulmO kit“ ist eine Produktserie zur Asthmatherapie für Kinder. Er besteht aus drei Inhalatoren, einer zentralen Steuereinheit mit Datenspeicher, einem Lungentrainer, der zugleich als Atem-Messgerät fungiert, und einer Ladestation, an der sich alle Geräte über Nacht versammeln. Nadja Roth hat die Serie im Rahmen ihrer Diplomarbeit bei Prof. Gerhard Kampe entwickelt. Dabei habe sie sich fundiert mit dem Krankheitsbild „Asthma“ auseinander gesetzt, so das Urteil der Jury. „Sie untersucht sorgfältig die Verhaltensmuster der Betroffenen und bildet dann die herausgefundenen Therapiestrukturen folgerichtig auf Funktion und Zusammenspiel einzelner Geräte ab. Formensprache und Produktgrafik kommen dem kindlichen Bedürfnis nach Spiel und Abwechslung entgegen, wahren aber immer den medizinischen Ernst.“

Mit der Bepflanzung und Bewässerung in Entwicklungsländern hat sich Theresa Schinagl auseinander gesetzt. „Ilham/Inspiration“ heißt ihr Konzept, das als Anregung zur Selbstversorgung dient. Vom Nahrungs- und Wassermangel bedrohte Menschen können sich mit bestimmten Mitteln selbst helfen. Die Studentin zeigt, wie mit einfachen Mitteln und Materialien nahrhafte Pflanzen angebaut, gedüngt und gewässert werden können. Oder: Wie man Regenwasser sammelt, speichert und über einen Tropfschlauch direkt zur Wurzel der Pflanzen leiten kann.

„Da den Reichen nicht zu helfen ist, richtet sie sich an die Armen selber. Aber sie macht ihnen keine Vorschriften, sondern legt dar, was wenige und einfache Mittel schon vermögen“, heißt es in der Begründung der Jury. Betreut wurde Theresa Schinagl von Prof. Lutz Büsing.

Die Übergabe des Mia-Seeger-Preis fand im Kulturzentrum Ludwigsburg statt. Im Museum Information Kunst werden die Entwürfe auch bis zum 1. Dezember ausgestellt. Um ihre berufliche Zukunft müssen sich die beiden Studentinnen keine Sorgen machen. Beide haben direkt nach dem Studium einen festen Job gefunden.

Coburg, 24. Oktober 2013