Philosophie ist radikales Denken

Montag. 11. November 2013 (Tanja Bayer)

11. November 2013, 10 Uhr

 

Hörsaal 5-213

Campus Friedrich-Streib-Straße, Hochschule Coburg

Gastvortrag von

 

Prof. Dr. Bärbel Frischmann

Philosophische Fakultät, Universität Erfurt

 

am 11. November 2013, 10 Uhr

im Rahmen der Lehrveranstaltung „Philosophie“ (Prof. Dr. Christian Holtorf)

 

in Hörsaal 5-213

Campus Friedrich-Streib-Str., Hochschule Coburg.

 

Die Veranstaltung ist öffentlich. Gäste von innerhalb und außerhalb der Hochschule sind herzlich willkommen!

 

Philosophie fordert dazu heraus, die Grundlagen unseres Weltbildes und unseres menschlichen Selbstverständnisses immer wieder neu zu prüfen. Dies führte in der Geschichte oft auch dazu, dass bestehende Denksysteme und tradierte Wert-vorstellungen radikal in Frage gestellt wurden. Dies soll im Vortrag an einigen Beispielen erläutert werden.

 

Was bedeutet es, die Welt als ständige Veränderung zu begreifen (Heraklit), und warum hielten die Eleaten dagegen, dass alle Veränderung nur eine Täuschung sei, dass es nur ein ewig unveränderliches Sein gebe? Protagoras legte sich nach antiker Auffassung mit den Göttern an und setzte den Menschen als „Maß aller Dinge“. Kant meinte, unsere Erkenntnis richte sich nicht nach der Welt, sondern unser Wissen von der Welt werde nach unseren Erkenntnisfunktionen konzipiert. Nietzsche, der in Menschheitsgeschichte nur einen großen Verfallsprozess zu sehen vermochte, suchte nach einer neuen Vision, die er „Übermensch“ nannte. Und Sartre schließlich ging davon aus, dass die Freiheitsidee – radikal gedacht – überhaupt die größte Herausforderung für den Menschen darstelle, der er sich niemals entziehen könne.

 

Solche Radikalität des Denkens hat dabei nicht nur die Funktion, die Denkvoraussetzungen für unsere Weltbilder zu klären, sondern die eigenen Lebensauffassungen auf den Prüfstand zu stellen.