„Unsere Industriemeister wurden reaktiviert“

Donnerstag. 03. März 2011 (Pressestelle)
8. Oberfränkischer Industriemeistertag
Gottfried Buch, Werkleiter der KSB AG in Pegnitz, sprach über die Rolle des Industriemeisters in seinem Unternehmen

8. Industriemeistertag an der Hochschule Coburg

„Mit der Einführung der Gruppenarbeit vor zwanzig Jahren haben wir die Funktion des Industriemeisters abgeschafft. 2005 wurden sie bei uns dann wieder reaktiviert. Denn wir haben erkannt, dass sie eine tragende Säule unseres Unternehmens sind.“ So charakterisiert Gottfried Buch, Werksleiter der KSB AG, Pegnitz, die Rolle des Industriemeisters. Sein Unternehmen beschäftigt mehr als 100 ausgebildete Industriemeister, 25 von ihnen in Führungsfunktionen.

Der Industriemeister hat – anders als der Handwerksmeister – in der Regel mehr Mitarbeiter zu führen. Neben der fachlichen Kompetenz spielt daher die Sozialkompetenz im Arbeitsalltag der Meister eine wesentliche Rolle. Der vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft in Kooperation mit dem Bayerischen Metallarbeitgeberverband und der Hochschule Coburg veranstaltete 8. Oberfränkische Industriemeistertag stieß daher bei den Meistern in der Region auf sehr großes Interesse. Über 230 überwiegende männliche Teilnehmer setzten sich u.a. mit Themen wie „Neue Trends bei Wartung und Instandhaltung“, „Arbeitsrecht“ aber auch „Stress- und Zeitmanagement“ auseinander.

Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Krahl begrüßte die Gäste seitens der Hochschule. Er lud sie ein, den Tag auch zu nutzen, um in Kontakt mit der Hochschule zu kommen. Denn den Meistern stehen jetzt aufgrund ihrer Qualifikation auch die Türen zum Studium offen. Und ihre Firmen können die Forschungskompetenzen der Hochschule sowie die staatliche Förderung nutzen, um gemeinsam Lösungen für fachliche Probleme zu entwickeln. Prof. Krahl bedankte sich zudem bei seinem Kollegen Prof. Dr. Michael Steber, Dekan der Fakultät Maschinenbau, der den Industriemeistertag seit Jahren kompetent begleitet.

Michaela Jähnig vom bayerischen Metall-Arbeitergeberverband unterstrich die Bedeutung der Weiterbildung insbesondere hinsichtlich des demografischen Wandels.

„Unsere Mitarbeiter sind in den letzten Jahren selbstständiger geworden. Da wird der Meister eher zum Manager, “ so beurteilt Roland Lang, Industriemeister bei KSB in Pegnitz, den Rollenwechsel in seinem Beruf. Und sein Kollege Lutz Armann, Gaudlitz Coburg, ergänzt: „Wir haben heute mehr Führungsverantwortung. Und müssen lernen, gut mit dem Alltagsstress umzugehen.“ Insofern scheint Rainer Theile vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft mit dem gebotenen Programm des Industriemeistertags ins Schwarze getroffen zu haben.