Versicherungen kämpfen gegen den Imageverlust

Montag. 18. November 2013 (Pressestelle)
Zahlreiche Experten diskutierten an der Hochschule über das Image der Versicherungsbranche.

Die Versicherungsbranche will ihr Image aufbessern und mehr Transparenz schaffen. Beim achten Nordbayerischen Versicherungstag an der Hochschule Coburg haben Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dazu ihre Lösungen vorgestellt.

Seit einiger Zeit hat die Versicherungsbranche mit negativer Berichterstattung und Imageverlust zu kämpfen. Dabei würden häufig Einzelfälle aufgegriffen, beklagte Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV). „Von den vielen reibungslosen Leistungen an Millionen zufriedener Kunden ist hingegen kaum die Rede.“ Trotzdem: „Wir sind dabei unsere Hausaufgaben zu machen“, versprach Laue und kündigte beim achten Nordbayerischen Versicherungstag Gesetzes- und Brancheninitiativen an, die den Schutz des Verbrauchers stärker in den Fokus rücken.

Auch das Berufsbild des Versicherungsvermittlers soll aufgewertet werden. Mit der Initiative „gut beraten“ will die Branche dabei ab 2014 vor allem auf Weiterbildung setzen. Versicherungsvermittler können in Zukunft sogenannte Weiterbildungspunkte sammeln und damit ihren Kenntnisstand gegenüber den Kunden dokumentieren. „Fach- und Beratungskompetenz werden professionalisiert", betonte Wolfgang Flaßhoff, Vorstandsvorsitzender des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) Nordbayern-Thüringen.

Um die Qualität der Beratungen zu steigern, müsse man auch die Vergütung der Versicherungsvermittler diskutieren. „Mehr laufende Vergütungselemente statt der hohen Abschlussprovisionen in den Personenversicherungen“, forderte Dr. Marc Surminski, Chefredakteur der Zeitschrift für Versicherungswesen. Wichtig seien außerdem Transparenz und eine bessere Kommunikation.

Im Vertrieb gebe es bereits vielversprechende Handlungsansätze, z.B. den Vertriebskodex oder die Initiative "Ehrbarer Kaufmann".

Prof. Dr. Petra Gruner, Leiterin der versicherungsbezogenen Studiengänge an der Hochschule Coburg machte klar, dass es Aufgabe der Hochschulen sei, die angehenden Versicherungswirtschaftler für das Meinungsbild in der Öffentlichkeit zu sensibilisieren. In Coburg lernen die Studierenden zum Beispiel die Grundlagen der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung kennen und setzen sich damit auseinander, wie ein Image entsteht.

Das Forum V ermöglicht dabei den Austausch zwischen Lehre, Forschung und Weiterbildung. Versicherungsunternehmen, Hochschulen und Verbände aus Nordbayern haben sich darin zusammengeschlossen, um die Hochschulen als Forschungszentren im Versicherungsbereich zu stärken. Außerdem sollen Kooperationen mit nationalen und internationalen Universitäten oder Unternehmen etabliert werden.

Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Nadine Gatzert freute sich, dass die Finanzierung nun um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Gemeinsam mit dem BWV Nordbayern-Thüringen richtet das Forum V auch den Nordbayerischen Versicherungstag aus.

Coburg, den 18. November 2013